Bei Amazon Bücher verkaufen? Diesen Trend haben viele Seller nicht auf dem Schirm
Auf Amazon Bücher verkaufen. Klingt irgendwie nachvollziehbar – immerhin war dies die erste Warengruppe auf der Handelsplattform überhaupt –, aber gleichzeitig hören Sie jetzt vermutlich nicht gerade die imaginären Kassen klingeln. In den letzten Jahren (oder Jahrzehnten?) ist es aus der Mode gekommen, Bücher auf Amazon zu verkaufen. Eine Zeit lang wurde gar der Untergang der ganzen Buchbranche vorhergesagt. Nicht mehr lang, dann würden sowieso nur noch E-Books verkauft werden und das materielle Buch habe ausgedient.
Aber stimmt das alles? Seit einiger Zeit trenden Bücher sogar auf TikTok unter dem Hashtag „BookTok“ und viele Verlage und Einzelhändler haben sich erfolgreiche Social Media-Profile aufgebaut (z. B. Thalia). Der Gesamtumsatz der Branche ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 2,8 Prozent auf 9,71 Milliarden Euro gestiegen. Und der Markt wächst weiter: „Der Umsatzanteil des Internetbuchhandels am Gesamtmarkt lag 2023 bei 24,8 Prozent. […] Im Vergleich zu 2019 wurde im vergangenen Jahr online 29,5 Prozent mehr umgesetzt, im Sortimentsbuchhandel im selben Zeitraum 5,5 Prozent weniger.“ (Quelle: börsenblatt.net)
Klingt das, als würden Menschen nicht mehr lesen oder ausschließlich zu elektronischer Ware greifen? Eher nicht. Außerdem hat sich seit den 00er-Jahren ein stabiler Markt für E-Books etabliert. Und wo landen viele Onlineshopper, die Bücher bestellen möchten? Richtig, auf der beliebtesten Handelsplattform im Internet namens Amazon. Bücher dort zu verkaufen, klingt schon um einiges attraktiver, nicht wahr?
Natürlich ist die Konkurrenz groß, da unterscheidet sich das Buchsegment nicht von anderen Produktkategorien auf dem Marktplatz, und wie immer gibt es Vorteile, aber auch Nachteile, Bücher zu verkaufen. Amazon-Seller können davon ein Lied singen. In diesem Blogartikel schauen wir uns deshalb detailliert an, für wen der Buchmarkt geeignet ist, ob sich der Verkauf lohnt und wann Verkäufer lieber Abstand nehmen sollten.
Gebrauchte vs. neue Bücher – ein immenser Unterschied
Die meisten Händler, die Bücher über Amazon verkaufen, haben gebrauchte Ware im Sortiment. Und das hat einen guten Grund, denn der Verkauf von neuen Büchern ist ziemlich kostenintensiv. Neue Bücher werden in der Regel durch Verlage oder Großhändler in den Verkehr gebracht, was wiederum bedeutet, dass der Abnehmer große Mengen einkaufen muss. Eine solche Anfangsinvestition ist für viele Marktplatz-Verkäufer nicht zu stemmen. Hinzu kommt, dass die meiste Neuware im Buchsegment von Amazon selbst verkauft wird, was es nicht einfacher macht, ein profitables Business aufzubauen.
Lohnender ist es hingegen, auf Amazon gebrauchte Bücher zu verkaufen. Dafür sind normalerweise keinen riesigen Investitionen nötig und Händler haben bessere Chancen, sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Gleichzeitig ist der Produkteinkauf anspruchsvoller und zeitintensiver.
Neue Bücher | Gebrauchte Bücher |
Kostenintensiv | geringe Investitionen |
große Einkaufsmengen | zeitintensive Beschaffung |
Amazon als direkter Konkurrent | weniger Konkurrenz |
B2B-Geschäftsbeziehung nötig | Keine Geschäftsbeziehung zu Großhändlern |
Aus diesen Gründen und weil es kaum unabhängige Verkäufer gibt, die Neuware verkaufen, konzentrieren wir uns ab diesem Punkt auf den Verkauf von gebrauchten Büchern.
Produkteinkauf: Woher nehmen, wenn nicht stehlen?
Der Weiterverkauf von Büchern, auch Bücher-Reselling genannt, kann ein lukratives Geschäftsmodell sein. Allerdings sollten sich Interessierte bewusst sein, dass die Warenbeschaffung anstrengend und zeitintensiv sein kann.
Grundsätzlich spielt es keine große Rolle, woher Sie Ihre Ware nehmen. Reselling und Arbitrage sind legal, sowohl auf Amazon als auch auf anderen Plattformen. Wichtig ist lediglich, dass der Einkaufspreis unter dem Verkaufspreis liegt und die erzielte Gewinnmarge den Aufwand wert ist.
Auf Amazon Bücher verkaufen: Schritt für Schritt
Im folgenden Abschnitt möchten wir überblickshalber beschreiben, welche Schritte angehende Marktplatz-Händler unternehmen müssen, um neuwertige oder gebrauchte Bücher bei Amazon zu verkaufen.
Tipp: FBA-Fehler erkennen und vermeiden
Wie bereits erwähnt, ist Amazon FBA ein super hilfreicher Service. Aber nichts ist perfekt und manchmal passieren auch den geschulten Amazon-Mitarbeitern Fehler oder es gibt technische Schwierigkeiten. So können Artikel im Amazon-Lager beispielsweise verloren gehen. Marktplatz-Verkäufer können aufgrund von FBA-Fehlern bis zu 3 % ihres jährlichen Bruttoumsatzes verlieren – eine Menge Geld. Geld, das Sie leicht innerhalb eines Tages zurückfordern können.
SELLERLOGIC Lost & Found Full-Service ist die zuverlässige Lösung des deutschen Marktführers und Ihr Partner für die professionelle FBA-Fehleranalyse und -erstattung. Der Service ist ein echter Meilenstein auf Ihrem Weg vom Seller zum Bestseller, denn Sie profitieren von vielen Vorteilen:
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Fazit: Lohnt es sich, über Amazon Bücher zu verkaufen?
Obwohl Bücher lange Zeit als weniger lukratives Verkaufsprodukt galten, zeigt sich heute ein positiver Trend: Der Buchmarkt wächst wieder, und Plattformen wie TikTok sorgen für neue Begeisterung – das materielle Buch erlebt eine Renaissance. Auf Amazon Bücher zu verkaufen, kann daher profitabel sein, besonders im Bereich gebrauchter Bücher. Hier ist weniger Kapital nötig, und es gibt gute Chancen, sich gegen die Konkurrenz zu behaupten.
Neue Bücher zu verkaufen, ist für kleinere Händler dagegen schwierig. Amazon selbst bietet meist viele neue Titel an, und die hohen Einkaufsmengen sowie der Preiswettbewerb sind zusätzliche Hürden. Dafür ist der Weiterverkauf gebrauchter Bücher – sei es über Buchläden, Flohmärkte oder Online-Marktplätze – einfacher zu starten und weniger kostenintensiv.
Letztendlich kann der Buchverkauf auf Amazon ein lukratives Neben- oder Haupteinkommen generieren, wenn man sich mit den Eigenheiten des Marktes auskennt und bereit ist, in die Vermarktung und Produktbeschaffung zu investieren.
Häufig gestellte Fragen
Ja, auf Amazon kann man sowohl neue als auch gebrauchte Bücher verkaufen. Amazon bietet Verkäufern zwei Optionen an: den Eigenversand (FBM) oder das Fulfillment by Amazon (FBA), bei dem Amazon die Lagerung und den Versand übernimmt.
Bestseller und gefragte Titel verkaufen sich oft gut, ebenso wie Ratgeber, Lehrbücher, Sammlerstücke und seltene Editionen. Kategorien wie Biografien, Selbsthilfe, Religion und Spiritualität sowie Gesundheit und Fitness sind ebenfalls beliebt.
Um Bücher bei Amazon zu verkaufen, benötigt man ein Verkäuferkonto: entweder einen Einzel- oder einen Profi-Account. Im Seller Central können die Artikel dann über die Eingabe der ISBN gelistet werden.
Der Gewinn pro Buch variiert stark je nach Kategorie, Nachfrage, Zustand und Verkaufspreis. Der durchschnittliche Gewinn liegt oft im einstelligen bis niedrigen zweistelligen Eurobereich, da Verkaufsgebühren und gegebenenfalls Versand- oder Lagerkosten abgezogen werden müssen.
Die Kosten hängen davon ab, ob via eines Einzel- oder professionellen Verkäuferkontos gehandelt wird. Das Einzelkonto erhebt eine Gebühr von 0,99 € pro verkauftem Artikel, das Profi-Konto kostet 39,99 € im Monat. Zusätzlich fallen Verkaufsgebühren an, die je nach Buchkategorie und Buchpreis variieren.
Amazon Kindle Direct Publishing (KDP) ermöglicht es, eigene E-Books oder Taschenbücher zu veröffentlichen. Dafür ist lediglich ein Amazon-Konto nötig, eine fertige Buchdatei (als E-Book-Format oder Druckvorlage für Taschenbücher) und ein Buchcover.
Ja, die Nutzung von Amazon KDP ist kostenlos. Autoren zahlen keine Einrichtungsgebühren, jedoch behält Amazon einen Prozentsatz jedes Verkaufs als Provision ein. Die Tantiemen liegen in der Regel bei 35 % oder 70 %, abhängig vom Verkaufspreis und anderen Faktoren.
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