Amazon-Studien und Statistiken für Verkäufer*innen – alle relevanten Entwicklungen der letzten Jahre

Amazon Studien und Statistiken 2022

Online-Shopping ist in den letzten zwei Jahren zum festen Bestandteil des Alltags vieler Menschen geworden. Das beweisen Amazon-Studien und Statistiken, die nach 2020 erstellt wurden, und spiegelt sich natürlich auch im Erfolg von Unternehmen wie Amazon, OTTO, eBay, Walmart, etc. wider. Amazon geht hier jedoch, im direkten Vergleich mit den anderen E-commerce-Giganten, als klarer Gewinner hervor. In diesem Blogbeitrag wollen wir uns die Entwicklung von Amazon genauer anschauen, selbstverständlich auch aus der Perspektive von Amazon-Verkäufer*innen. Denn ein so rasantes Wachstum – vor allem in so kurzer Zeit – kann in der Regel nicht nur positive Seiten haben.  

Kundenorientierung siegt – Der Aufstieg Amazons

Es gibt zahlreiche Amazon-Studien und Artikel, die sich mit dem Aufstieg des Unternehmens von einem Garagenbuchladen zum größten Marktplatz der Welt befassen, und alle Studien kommen zum selben Ergebnis: Amazon wächst unaufhaltsam. 

Das exponentielle Wachstum des Online-Giganten wird vor allem in der Wachstumskurve der letzten 10 Jahre deutlich. 2010 machte der Versandhändler einen Umsatz von 34,2 Mrd. USD. Zehn Jahre später (2020) waren es mit 386,1 Mrd. USD mehr als das Zehnfache.

Alle Studien über Amazon bezeugen das rasante Wachstum von 2004 bis 2020.

Ursächlich hierfür ist unter anderem die Unternehmensführung, die auf Kundenorientiertheit und die Reinvestition des Gewinns in das Unternehmen abzielt, um Wachstum zu fördern.

Unter anderem diese zwei Elemente haben in den letzten sechs Jahren den Umsatz bei Amazon erheblich ansteigen lassen, wie die Statistik zeigt. Insbesondere das Jahr 2020 – beflügelt durch den weltweiten, pandemiebedingten E-Commerce-Boom – war für Amazon sehr lukrativ. Der Umsatz stieg um 33% zum Vorjahr. Deutschland gehörte mit 29,6 Mrd. USD zu einem der erfolgreichsten Märkte für Amazon.  

Im Jahre 2010 machte Amazon 34,2 Mrd. USD Umsatz. Zehn Jahre später (2020) waren es mit 386,1 Mrd. USD mehr als das Zehnfache.

So eine Tendenz kann sich natürlich nicht endlos fortsetzen. Laut Marketplace Pulse, einem Unternehmen, das sich auf die Auswertung von Daten aus dem Bereich E-Commerce spezialisiert hat, hat sich die Kurve (zumindest im US-amerikanischen Raum) wieder gefangen und es ist jetzt „nur“ noch regulärer Wachstum zu verzeichnen. 

Amazon Studien: Die Entwicklung der Kurve zeigt nur noch regulären Zuwachs.

Mehr Kundschaft = mehr Konkurrenz

Doch was bedeutet dieses Wachstum für Marktplatz-Verkäufer*innen? Generell ist es ein gutes Zeichen, wenn die Plattform, auf der man Produkte verkauft, mehr Umsatz macht als je zuvor. Die Händler*innen profitieren hier unmittelbar vom Zuwachs der Kundschaft. 

Es gibt mittlerweile 1,9 Millionen aktive Amazon-Verkäufer*innen. 240.000 verkaufen auf Amazon.de.

Es bedeutet aber zugleich, dass sich die einzelnen Verkäufer*innen gegen viel mehr Konkurrenz durchsetzen muss. Weltweit gibt es mittlerweile ca. 9,7 Millionen Amazon-Verkäufer*innen, 1,9 Millionen verkaufen aktiv auf der Plattform und 240.000 sitzen in Deutschland. Und das ist nur die direkte Konkurrenz auf Amazon. Der E-Commerce-Boom hat sich natürlich auch auf andere Plattformen erstreckt. Zwar sind diese diese nicht so erfolgreich wie der Marktführer, bieten der Kundschaft aber andere Vorzüge. 

Beispielsweise lockt die Plattform Etsy ihre Kundschaft mit einer Spezialisierung in handgemachten, kreativen Produkten. Eine Taktik, die sich bewährt hat und dem Unternehmen einen Zuwachs von 818 Millionen Dollar Umsatz (2019) auf 1,72 Milliarden Dollar (2020) ermöglichte.

Studien auf Amazon umfassen auch das Verhältnis zu Konkurrenten.

Wie setzt man sich gegen so große Konkurrenz durch?

Das Verkaufen auf Amazon war noch nie leicht und ist durch die hohe Konkurrenz tatsächlich in den letzten beiden Jahren noch schwieriger geworden – laut Oberlo kamen 2021 im ersten Quartal 283.000 neue Seller hinzu.

Die Anzahl der Amazon Seller Weltweit steigt stets.

Eine Möglichkeit, sich auf einem so umkämpften Marktplatz durchzusetzen, besteht in der Nutzung intelligenter Software, die es ermöglicht, lästige (aber notwendige) Prozesse zu automatisieren. Fun Fact: Amazon macht es am Ende des Tages auch nicht anders, wie uns diese Grafik zeigt.

Amazon Studien: Mehr Roboter als Menschen beschäftigt

Preisoptimierung

Der finale Preis ist die wichtigste Metrik, um die Buy Box zu gewinnen und somit auch eine sehr hohe Sichtbarkeit der eigenen Produkte auf der Produktdetailseite zu erlangen. Allerdings verändert sich der finale Preis von Produkten auf Amazon konstant, was eine manuelle Bearbeitung so gut wie unmöglich macht. 

Der Repricer von SELLERLOGIC sorgt nicht nur für einen hohen Buy Box-Anteil, sondern auch dafür, dass Sie ihre Produkte zum höchstmöglichen Preis verkaufen. Mehr Informationen finden Sie hier

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Erstattungsansprüche aus FBA-Fehlern

Obwohl Amazon nun mehr Roboter beschäftigt als menschliche Angestellte, sind trotzdem Menschen die Entscheidungsträger in den Warenlagern. Und Menschen machen Fehler. Das ist auch nicht schlimm. Es ist nur nicht tragbar, dass Sie als Verkäufer*in für die Fehler, die im Warenlager mit ihren Produkten geschehen, zahlen müssen. 

Die Lost & Found-Software von SELLERLOGIC identifiziert FBA-Fehler bis zu 18 Monate in der Vergangenheit. Anschließend werden diese Fehler durch unser Customer Success Team bearbeitet, die dann mit ihnen gemeinsam Kontakt zu Amazon aufnehmen, um ihren Rückerstattungsanspruch durchzusetzen. Mehr Informationen finden Sie hier.

Lahmgelegte Lieferketten

Was das gesamte Jahr schon bemerkbar war, wurde dann zu Weihnachten 2021 besonders deutlich: Die internationalen Lieferketten hielten der großen Nachfrage nicht stand, was sehr hohe Preise und eine extrem langsame Logistik zur Folge hatte. Neben dem vorgenannten Ungleichgewicht spielten aber noch andere Faktoren wie Arbeitskräftemangel, ungünstige Navigationsmanöver im Suezkanal, Hafenschließungen und Taifune eine tragende Rolle. Vor allem bei den Routen von Asien nach Europa und/oder Amerika machte sich das durch erhöhte Preise und langsamere Logistik bemerkbar. 

In den letzten 18 Monaten stiegen die Preise für die Seefracht von Asien nach Europa um 700 Prozent. In den USA stiegen sie letztes Jahr um 900 Prozent.

Für die Strecke Asien – Europa liegen die Preise aktuell bei 16.000 Dollar je 40-Fuß-Container (Stand: Januar 2022). Vor 18 Monaten kostete derselbe Container um die 2000 Dollar. Für die Logistikbranche und die Reedereien ist das natürlich ein wahr gewordener Traum – finanziell gesehen, zumindest. Als Unternehmer*in muss man sich allerdings diese stolzen Preise erst leisten können.

Studien über Amazon: Die Fracht von Asien nach Europa ist viel teurer geworden.

Das gleiche Spiel in den USA; 2021 stiegen die Preise für die Seefracht von Waren aus China um das Fünffache. Im Vergleich zu Preisen vor der Pandemie sind die Preise zehnmal höher. Die Frachtraten für Container stiegen von 1.500 Dollar (Anfang 2020) auf über 20.000 Dollar (September 2021). Ende 2021 sanken die Preise wieder, mittlerweile liegen sie bei 15.000 Dollar.

Studien über Amazon: Seefracht von China nach USA wurde viel teurer

In Europa produzieren (?)

Die Frage, die man sich als Seller schon vor Corona seit geraumer Zeit stellt, gewinnt durch diese Lieferkettenproblematik stärker an Relevanz als je zuvor: Lohnt es sich, in Europa zu produzieren? 

Die Herstellungskosten in Europa sind viel höher als in Asien, jedoch sind die Lieferkosten umso geringer und die Qualität meist hochwertiger. Ein weiterer Vorteil der „lokalen” Produktion liegt darin, dass eine Reise ins europäische Ausland (z. B. um die Ware zu begutachten oder die Hersteller*innen persönlich kennenzulernen) günstiger und weniger zeitintensiv ist als eine Reise nach Asien. Abgesehen davon ist das Produzieren in Europa, aufgrund des verkürzten Lieferweges, auch aus ökologischer Sicht nachhaltiger – ebenfalls ein Faktor, der sich, mit dem richtigen Marketing, in mehr Verkäufe umwandeln lässt.

Und was machen die Vendoren?

Diese Frage beantwortet eine aktuelle Amazon-Studie von Pattern und Profitero, EMEA Amazon Vendor Survey, in der 56 Brands zu den Herausforderungen und Chancen in Europa und dem Nahen Osten befragt werden.

Hervorzuheben ist, dass sehr viele Brands über mehrere Kanäle verkaufen, bspw. über andere E-Commerce-Plattformen (48,2 Prozent). Von diesen Plattformen ist eBay die beliebteste (39,3 Prozent), aber auch Cdiscount schlägt sich nicht schlecht (25,2 Prozent).   

Viele Vendoren werden hybrid verkaufen

Ebenfalls interessant ist das Level der Zufriedenheit von Vendoren mit dem Online-Riesen. Weniger als die Hälfte (45 Prozent) aller befragten Parteien gaben an, dass ihr Verhältnis zu Amazon „etwas positiv” sei. 25 Prozent gaben ein neutrales Verhältnis an und 25 Prozent beschrieben ihr Verhältnis als „etwas negativ.”

Die Gründe für dieses bescheidene Ergebnis sind Probleme mit Preis-Erosionen (59 Prozent), eine zu teure und komplizierte Logistik seitens Amazon (85,2 Prozent), zu wenig Platz in den Lagerhäusern (66,1 Prozent) und Unterbrechungen in der Lieferkette (50 Prozent).

Vermutlich werden sich in den nächsten Jahren einige Vendoren überlegen, eine hybride Strategie zu fahren und sowohl als Seller als auch als Vendor zu verkaufen.

Amazon-Studien und Statistiken – Fazit

Amazon hat als E-Commerce-Gigant in den letzten Jahren viele Kund*innen dazugewonnen. Sie als Verkäufer*in profitieren natürlich unmittelbar von dem stets wachsenden Kundenstamm. Das rasante Wachstum hat aber natürlich auch zur Folge, dass sie sich gegen viel mehr Konkurrenz durchsetzen müssen. Viele Amazon-Verkäufer*innen setzen in solchen Fällen auf Software.

Die Engpässe bei den Lieferketten (vor allem von Asien aus in den Westen) machen sich ebenfalls seit Beginn der Pandemie bemerkbar, erreichten aber Ende 2021 einen Höhepunkt, der – zumindest in Europa – noch nicht abflaut. Eine nachhaltige Alternative, die immer attraktiver für deutsche E-commerce-Verkäufer*innen wird: lokal herstellen lassen.

Amazon-Vendoren kämpfen zur Zeit ebenfalls mit ähnlichen Problemen, hervorzuheben sind hier die komplizierte und teure Logistik von Amazon, mangelnde Lagerfläche, Lieferkettenengpässe und Preiserosion.

Bildnachweise in der Reihenfolge der Bilder: Abb. 1, 2, 3 & 6 @ marketplacepulse.com / Abb. 4 @ cbinsights.com / Abb. 5 @ fbx.freightos.com / Abb. 7 @ pattern.com; profitero.com

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