Meistverkaufte Produkte auf Amazon: Was uns Bestseller verraten – und was nicht (inkl. Beispiele)

Unter den meistverkauften Produkten auf Amazon zu landen, ist wohl der geheime Wunsch vieler Händler. Natürlich ruft niemand einen Bestseller als Jahresziel aus, ist das Erreichen eines solchen doch von viel zu vielen unsicheren und nur schwierig zu messenden Faktoren abhängig. Dennoch kann der Blick auf die Bestsellerlisten empfehlenswert sein, denn im Jahresverlauf lassen sich daraus einige wertvolle Erkenntnisse hinsichtlich beliebter Produktarten ableiten. 

Gleichzeitig sollten Marktplatz-Verkäufer den Amazon-Bestsellern nicht zu viel Gewicht beimessen. Nicht nur ändern sich die jeweiligen Spitzenreiter ständig, sie sind auch kein zuverlässiger Indikator für ein lohnendes Geschäft, sondern lediglich ein Hinweis, dass sich eine tiefergehende Marktanalyse vielleicht auszahlen könnte. Daher werfen wir in diesem Blogartikel nicht nur einen Blick auf die Kategorie „Meistverkaufte Produkte auf Amazon“, sondern ergründen auch, wie Händler lohnende Produkte finden können.

Meistverkaufte Produkte auf Amazon: Die Bestseller

Die aktuellen Bestseller herauszufinden, ist ziemlich einfach. Amazon macht die meistverkauften Produkte öffentlich zugänglich unter amazon.de/gp/bestseller und aktualisiert die Auswahl stündlich. Dort lassen sich zu jeder Kategorie die jeweiligen Bestseller-Produkte einsehen.

Was uns der Bestseller-Rang nicht verrät

Allerdings ist das auch schon alles: Wie gut verkauft sich ein Produkt im Vergleich zu den restlichen Produkten dieser Kategorie? Wie oft sich ein Produkt tatsächlich verkauft hat, erfährt man auf dieser Seite nicht. Es könnte beispielsweise sein, dass der Bestseller einer wenig frequentierten Produktkategorie in absoluten Zahlen viel weniger verkauft wird als ein Nicht-Bestseller-Artikel einer sehr beliebten Kategorie. 

Um das Verkaufspotential eines Produktes zu eruieren, fehlen außerdem zwei weitere essentielle Informationen: 

All diese Aspekte erlauben für sich genommen keine Aussage darüber, ob eine Produktidee gewinnbringend vermarktet werden kann. Was bringt eine hohe Nachfrage und eine geringe Konkurrenz, wenn die Margen viel zu klein sind? Was interessieren hohe Margen und wenig Wettbewerb, wenn es kaum Nachfrage gibt? Und auch eine Kombination aus hoher Nachfrage und guten Gewinnmargen ist kein Heilsversprechen, wenn die Konkurrenz bereits derart ausgeprägt ist, dass es kaum eine Chance gibt, noch einen Teil des Kuchens abzubekommen.

Statt sich also auf die meistverkauften Produkte einer Amazon-Kategorie zu versteifen, sollten Onlinehändler diese lediglich als Hinweis ansehen, tiefer zu forschen. Insbesondere Nischenkategorien können dabei lohnend sein, denn hier ist die Konkurrenz oft noch nicht so ausgeprägt. 

Wie wir Bestseller für uns nutzen können

Trotz der eingeschränkten Aussagekraft hinsichtlich des Verkaufspotentials können Händler eine Menge Informationen aus den meistverkauften Produkten auf Amazon ziehen und für sich nutzen. 

Trends erkennen

Beobachten Sie regelmäßig die Bestseller-Seiten in Ihrer Kategorie, um aktuelle Trends und beliebte Produkte zu erkennen. Dies hilft Ihnen, neue Produkte zu finden, die in Ihrem Marktsegment erfolgreich sein könnten.

Nischen identifizieren

Nutzen Sie die Bestseller-Seite, um unterversorgte Nischen zu identifizieren. Wenn bestimmte Produkte hohe Nachfrage haben, aber nicht genügend Varianten oder Alternativen bieten, könnte es sich ggf. lohnen, diese Lücke zu füllen.

Konkurrenz beobachten

Analysieren Sie die Konkurrenzprodukte auf der Bestseller-Seite hinsichtlich Preis oder Anzahl der Bewertungen / Durchschnitt der Sternebewertung, um Verbesserungsmöglichkeiten für Ihre eigenen Angebote zu identifizieren.

Produkt-Listings optimieren

Schauen Sie sich die Produkt-Listings der Bestseller genau an. Produkttitel, Bilder und Beschreibungen verraten Ihnen, welche Keywords und Formulierungen erfolgreich sind und wie Sie Ihren A+ Content gestalten.

Werbestrategie anpassen

Nutzen Sie Keywords, die bei den Bestsellern häufig auftauchen, um Ihre Amazon-Werbung gezielter auszurichten und finden Sie heraus, in welchen verwandten Kategorien potentielle Kunden einkaufen, um dann in diesen Kategorien Werbung zu schalten.

Preisstrategie ausarbeiten

Vergleichen Sie die Preise der Bestseller und überlegen Sie, wie Sie Ihr Produkt wettbewerbsfähig positionieren können. Rabatte, Bundles oder spezielle Aktionen könnten hilfreich sein. 

Dynamic Pricing für eCommerce-Händler: Warum die Push-Strategie so gut funktioniert

Es kann eine echte Herausforderung sein, ein festes Budget so einzuplanen, dass der größtmögliche Gewinn erzielt wird. Professionelle Repricing-Lösungen wurden zu genau diesem Zweck entwickelt: kontrolliertes Wachstum durch Preisstrategien wie die Push-Strategie zu ermöglichen und dadurch den ROI maßgeblich zu verbessern. In diesem Leitfaden lernen Sie, was die Push-Strategie ist, warum sie bei einem festen Budget so gut funktioniert und wie man sie anwendet – sowohl manuell als auch automatisiert.

Meistverkaufte Produkte auf Amazon

Die beliebtesten Kategorien

Nicht immer ist eine umsatzstarke Produktkategorie einer Nische vorzuziehen, aber es kann auch nicht schaden, jene Kategorien auf Amazon zu kennen, die die Kundenbedürfnisse und -vorlieben am besten abdecken. Offizielle aktuelle Zahlen zu finden, ist gar nicht so einfach, denn Amazon veröffentlicht keine detaillierten Verkaufszahlen oder Umsätze zu spezifischen Kategorien für die breite Öffentlichkeit. Aus den Quartals- und Jahresberichten des Konzerns, Pressemitteilungen, den „Best of Prime“-Berichten oder anderen Quellen lassen sich aber die folgenden Produktkategorien ableiten: 

Die beliebtesten Produkte

Kommen wir nun zu den meistverkauften Amazon-Produkten. Da der Bestseller-Rang in ständigem Wandel begriffen ist und Amazon keine eigenen Jahresauswertungen herausgibt, können die unten genannten Produkte lediglich beispielhaft für die jeweilige Kategorie stehen. Um einen umfassenden Eindruck einer Kategorie zu erhalten, sollten Händler die Bestseller regelmäßig und über einen längeren Zeitraum hinweg überwachen und – ganz wichtig – die gesammelten Erkenntnisse mit weiteren Kennzahlen kombinieren. Dazu gehören: 

Hierfür sollten sich Händler eine geeignete Analyse-Software zulegen, beispielsweise um das Suchvolumen relevanter Keywords mittels Amazon-Keyword-Tool zu checken. Daneben können auch kostenlose Anwendungen erste Einblicke geben. Mit Google Trends lässt sich die Entwicklung von bestimmten Suchanfragen in der Google-Suche nachverfolgen, regional zuordnen und mit anderen Keywords vergleichen. 

Im Folgenden stellen wir Ihnen die Amazon-Bestseller der beliebtesten Kategorien vor, die zum Zeitpunkt der Recherche die Top-Position erobern konnten.

Startkapital: 900 Euro. Monatsumsatz: 100.000 Euro 

Mit einem Startkapital von nur 900 Euro sind die drei Gründer von AMZ Smartsell in die Welt des Onlinehandels eingestiegen. Seitdem hat das Unternehmen eine beeindruckende Entwicklung erlebt und erzielt mittlerweile einen Monatsumsatz von ca. 100.000 Euro. Lernen Sie in dieser Case Study anhand echter Zahlen, wie die automatisierte Preisoptimierung mittels des SELLERLOGIC Repricers die Wettbewerbsfähigkeit und Effizienz des Unternehmens gesteigert hat, um in der dynamischen Welt des E-Commerce nachhaltig zu florieren. Jetzt lesen.

Küche, Haushalt & Wohnen

In dieser Kategorie führt der Stanley Quencher das Rennen an. Mit 50 Euro gehört er sicherlich zu den eher teuren Trinkflaschen, was seiner aktuellen Popularität geschuldet sein dürfte. In Google Trends stieg das Suchvolumen für „stanley quencher“ zuletzt stark an. 

Fashion

Offenbar sind Socken immer noch sehr beliebt zu Weihnachten, sodass sich dieses Produktlisting in der Fashion-Kategorie auf der Top-Position festsetzen konnte. Bemerkenswert ist die Unterbringung des Keywords „Geschenk“ im Produkttitel.

Elektronik & Foto

Im Bereich Elektronik hat sich ein Amazon Basic-Produkt den Bestseller-Rang gesichert – ein Zeichen dafür, dass die Konkurrenz entsprechend groß ist und ein Einstieg in diesen Markt eher wenig Aussicht auf Erfolg hätte. 

Kamera & Foto

Schon seit einiger Zeit erleben Sofortbildkameras ein Revival. Und auch wenn es sich hierbei um kein Produkt einer Amazon-eigenen Marke handelt, ist der Verkäufer doch der Konzern selbst, was zwar auf hohe Verkaufszahlen hindeutet, jedoch nicht gerade für ein konkurrenzarmes Umfeld spricht. 

Bücher

Immer für einen Bestseller gut: Sebastian Fitzek schafft es mit „Das Kalendermädchen“ auf die Top-Position. Bücher können ein lohnendes Geschäft sein – allerdings eher im Gebraucht-Segment. Hier lesen Sie mehr: Auf Amazon erfolgreich Bücher verkauften.

Drogerie & Körperpflege

An diesem Bestseller können Sie erkennen, warum eine solche Position trügerisch sein kann: Hätten wir diesen Artikel im Juni vorbereitet, wäre sicherlich kein Sohlenwärmer ganz oben zu finden gewesen. Eine extrem ausgeprägte Saisonalität können Sie daher ausschließen, wenn Sie die Bestseller über einen langen Zeitraum hinweg auswerten. 

Haustier

Rund 15,7 Millionen Katzen lebten 2023 in deutschen Haushalten. Deren Besitzer kaufen offenbar gern beduftetes Katzenstreu. Hier könnte sich ein tiefgehender Blick lohnen, ob es eventuell eine Marktlücke bei bestimmten Düften gibt. 

Sport & Freizeit

Auch hier spielt die Saisonalität eine entscheidende Rolle. Das meistverkaufte Produkt auf Amazon ist Mitte Dezember 2024 eine Mütze mit integrierter Lampe. Auch finden wir das Keyword „Geschenk“ im Titel, der zudem wichtige USPs verrät (wiederaufladbar, Stirnlampe, extrem hell, Laufmütze).

Fazit: Meistverkaufte Produkte auf Amazon

Die Bestsellerlisten auf Amazon bieten eine wertvolle Inspirationsquelle, um Trends, beliebte Produktarten und potenziell lohnende Nischen zu identifizieren. Sie zeigen uns, welche Produkte aktuell bei den Kunden gut ankommen und welche Strategien – sei es im Bereich Preisgestaltung, Produkt-Listing oder Werbung – erfolgreich sein können. So können Händler gezielte Einblicke gewinnen und diese Erkenntnisse nutzen, um ihre eigenen Angebote zu optimieren.

Allerdings sollten Bestseller nicht überbewertet werden. Der Rang allein gibt keine Auskunft über Verkaufszahlen, Gewinnmargen oder Wettbewerb. Ohne eine umfassende Marktanalyse besteht die Gefahr, in stark gesättigte Märkte einzusteigen oder in unattraktive Nischen zu investieren. Außerdem kann die Saisonalität bestimmter Produkte irreführend sein, weshalb eine langfristige Beobachtung notwendig ist.

Für Händler gilt daher: Bestseller sind kein Erfolgsrezept, sondern ein Ausgangspunkt für tiefergehende Recherchen. Mit gezielten Analysen, beispielsweise durch Keyword-Recherchen, Wettbewerbsbeobachtung oder die Nutzung spezialisierter Tools, können die Chancen auf Erfolg deutlich erhöht werden. Nur wer über die Bestseller hinaus blickt, versteht, was wirklich hinter den Zahlen steckt – und kann dies für eine nachhaltige Wachstumsstrategie nutzen.

Häufig gestellte Fragen

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