Produkte auf Amazon verkaufen: So platzieren Sie Ihre Angebote erfolgreich auf dem Marktplatz

Einkaufen, hochladen, verkaufen? So einfach ist es dann doch nicht. Um wirklich erfolgreich Produkte auf Amazon zu verkaufen und sich so entweder einen lukrativen Nebenverdienst oder sogar gewisse finanzielle Freiheiten aufzubauen, bedarf es einiges an Wissen, Vorbereitung und Durchhaltevermögen. Trotzdem: Auch wenn der Konkurrenzdruck auf der beliebten Handelsplattform enorm ist, kann sich der Einstieg immer noch lohnen.
Produkte, die auf Amazon gut zu verkaufen sind, müssen zuerst einmal recherchiert und geprüft werden. Das eigene Bauchgefühl ist hier oftmals kein guter Ratgeber – vor allem dann nicht, wenn noch nicht viel Erfahrung mit dem Verkauf über Amazon besteht. In unserem Einsteiger-Guide erfahren Sie kurz und knapp, welche Schritte Sie vor, während und nach dem Einstellen Ihrer ersten Produktangebote im Amazon Seller Central unbedingt ausführen sollten. An vielen Stellen verweisen wir auf weitere Artikel, wenn Sie zu einem Thema tiefgehende Informationen benötigen.
Vorteile und Herausforderungen von Amazon als Verkaufsplattform
Amazon ist die größte E-Commerce-Plattform der Welt und bietet Verkäufern eine einmalige Chance, Millionen potenzieller Kunden zu erreichen. Ob als Nebenverdienst, Hauptgeschäft oder Möglichkeit, eine eigene Marke aufzubauen – der Einstieg in den Amazon-Handel kann lukrativ sein. Die Betonung liegt hier auf „kann“ – denn vor allem der hohe Konkurrenzdruck bringt auch einige Herausforderungen mit sich, denen nur mit entsprechender Vorbereitung begegnet werden sollte.
Die Vorteile des Verkaufs auf Amazon liegen indes auf der Hand:
Mit diesen Risiken müssen Seller rechnen, wenn sie Produkte auf Amazon verkaufen möchten:
Produktqualität & Kundenservice: Schlechte Bewertungen können Umsatz und Gewinn signifikant beeinflussen. Verkäufer sollten sich daher im Vorfeld mit den wichtigen KPIs auseinandersetzen.
Ein Amazon-Verkäuferkonto anlegen
Die Anmeldung bei Amazon als professioneller Verkäufer ist recht unkompliziert, aber es gibt einige wichtige Entscheidungen zu treffen. In diesem Blogartikel zum Amazon-Verkäuferkonto haben wir bereits die einzelnen Schritte erklärt. Daher fassen wir hier nur noch einmal die wichtigsten Punkte zusammen.
Individual- vs. Professional-Verkäuferkonto
Der Konzern bietet zwei Arten von Verkäuferkonten an, um Produkte auf der Amazon-Plattform verkaufen zu können:
Benötigte Informationen
Im Verlauf der Anmeldung fragt Amazon einige Daten ab, darunter:
Nach Eingabe der Daten prüft Amazon Ihre Identität und die Richtigkeit der Daten normalerweise innerhalb weniger Tage.
Fulfillment by Amazon vs. Fulfillment by Merchant
Im Registrierungsprozess fragt Amazon ggf. auch nach der bevorzugten Fulfillment-Methode, mit der Sie Produkte auf Amazon verkaufen möchten. Außerdem beeinflusst die Art der Logistik auch interne Abläufe, die Gewinnmargen und vieles mehr. Zur Auswahl stehen Fulfillment by Merchant (FBM) und der Versand über Amazon (FBA).
FBA (Fulfillment by Amazon)
Beim FBA-Modell übernimmt Amazon alle relevanten Fulfillment-Schritte inkl. Lagerung, Verpackung, Versand und Kundenservice. Der eigentliche Verkäufer muss die Produkte, die er auf Amazon verkaufen will, lediglich an ein Logistikzentrum des E-Commerce-Giganten schicken.
Vorteile von FBA:
Nachteile von FBA:
→ Geeignet für: skalierbare, automatisierte Verkäufe, hohe Verkaufsvolumina, leichte & schnell drehende Produkte; Einsteiger und Händler ohne eigene Logistik.
Detaillierte Informationen erhalten Sie hier: Amazon FBA – Was ist das?
FBM (Fulfillment by Merchant)
In diesem Modell übernehmen Händler ihre Logistik selbst oder outsourcen diese an einen externen Logistikpartner, der nicht Amazon ist.
Vorteile von FBM:
Nachteile von FBM:
Geeignet für: individualisierte Produkte; teure oder sperrige Waren, die nicht in Amazon-Lagern gelagert werden sollen; Händler, die bereits eine eigene Logistik aufgebaut haben.
Detaillierte Informationen erhalten Sie hier: Amazon FBM – Was ist das?
Die richtigen Produkte finden

Klar, wer Produkte auf Amazon verkaufen will, der muss diese auch finden, einkaufen usw. Doch besonders der erste Schritt ist viel schwieriger, als er sich anhört. Von der Produktwahl hängt der Erfolg Ihres Businesses maßgeblich ab. Als Anfänger mit wenig Erfahrung sollte man sich zuerst einmal an bestimmten Kriterien orientieren, ehe man auch experimentierfreudiger wird.
Kriterien eines erfolgreichen Produktes
Nicht jedes Produkt eignet sich für den Verkauf auf Amazon. Achten Sie daher auf die folgenden Merkmale.
Tipps zur Produktrecherche
Doch wo können Sie solche Produkte, die Sie auf Amazon gut verkaufen können, finden? Leider gibt es keine Patentlösung, um vielversprechende Produktideen zu generieren. Zuerst einmal ist es ratenswert, über einen längeren Zeitraum hinweg den Amazon Bestseller-Rang (BSR) verschiedener Produktkategorien zu beobachten. Die dort gelisteten Artikel verkaufen sich hervorragend. Schlechte Bewertungen deuten außerdem auf Verbesserungspotenzial hin. Doch Vorsicht – die Bestseller haben auch ihre Tücken.
Auch Google Trends und spezielle Produktrecherche-Tools können weitere Informationen über ein konkretes Produkt liefern, etwa Daten zu Suchvolumen, Verkaufszahlen und Wettbewerb. Oftmals lohnt es sich auch, internationale Marktplätze (insb. Amazon UK & US) im Auge zu behalten, da sich dort Trends aufbauen und ankündigen, ehe sie dann auch auf den deutschen Marktplatz schwappen. Das gilt auch für andere Handelsplattformen, z. B. Alibaba, eBay oder Etsy.
In jedem Fall bedarf es einer gründlichen Marktanalyse, ehe eine Produktidee umgesetzt werden sollte.
Produkte richtig listen und optimieren
Egal wie gut das Produkt an sich ist, ohne eine optimierte Produktdetailseite wird niemand Ihr Angebot finden, geschweige denn es kaufen. Selbst ein stark nachgefragtes Produkt verkauft sich schlecht, wenn die Produktseite unprofessionell oder unattraktiv wirkt. Ein perfektes Produkt-Listing besteht aus mehreren Bausteinen, die alle darauf abzielen, die Sichtbarkeit zu erhöhen und die Conversion-Rate zu maximieren:
Im Folgenden gehen wir etwas näher auf die einzelnen Aspekte ein. Außerdem erhalten Sie hier weitere Informationen, wie Sie Produkte auf Amazon durch gutes SEO verkaufen: Suchmaschinenoptimierung für Amazon-Händler.
Produkttitel
Die Struktur für einen optimalen Titel sieht folgendermaßen aus:
Markenname + Hauptkeyword + wichtigste Eigenschaften (Größe, Material, Farbe, Set-Inhalt)
Zur besseren Illustration ein Beispiel: Ein schlechter Titel wäre „Hochwertige Trinkflasche aus Edelstahl“, denn er beschreibt das Produkt zwar korrekt, benennt aber weder wichtige Merkmale noch einen Einsatzzweck. Besser ist daher: „StayHydrated® Edelstahl-Trinkflasche 1L – Isolierte Thermosflasche für Sport & Outdoor – BPA-frei“. Dabei werden die wichtigsten Keywords am Anfang platziert, damit diese auch auf Mobilgeräten sichtbar sind.
Bulletpoints
Die Bulletpoints sollten dem Käufer alle wichtigen Infos und Vorteile auf einen Blick liefern. Achten Sie darauf, dass jeder Punkt einen klaren Mehrwert enthält, strukturiert aufbereitet und leicht lesbar ist. Emotionale Trigger können Sie auch hier bereits einbauen, wenn es sich anbietet.
Schlecht: „Unsere Flasche ist aus Edelstahl und hält Getränke lange warm.“
Besser: „24h heiß & 12h kalt – Doppelwandige Isolierung für perfekt temperierte Getränke“

Produktbeschreibung
Nun geht es darum, das Produkt detailliert zu beschreiben, ihm Leben einzuhauchen, Funktionen zu beschreiben und eine Geschichte zu erzählen. Sprechen Sie ganz aktiv an, welche Probleme des Kunden durch das Produkt gelöst werden, und nutzen Sie dazu eine leicht verständliche Sprache, Absätze, Aufzählungen usw.
Produktbilder
Kunden können Ihr Produkt nicht anfassen, weshalb Bilder alle Fragen beantworten und Vertrauen aufbauen müssen. Nichts geht daher an hochauflösenden, professionellen Bildern vorbei, die das Produkt in verschiedenen Perspektiven zeigen. Detailaufnahmen sind ebenso wichtig wie Anwendungsbilder.
Auch Infografiken mit den wichtigsten Vorteilen und Produktvideos helfen, dem Käufer einen bestmöglichen Eindruck vom Produkt zu verschaffen. Denken Sie daran, dass das Hauptbild einen weißen Hintergrund aufweisen muss.
A+ Content
A+ Content ist perfekt geeignet, um zusätzlich Illustrationen oder Videos einzubringen. Je realistischer und besser Sie Ihr Produkt darstellen, desto besser weiß der Kunde, was ihn erwartet, und desto weniger Retouren werden Sie zu verzeichnen haben.
Hier finden Sie einen ausführlichen Blogbeitrag zu allen wichtigen Aspekten: A+ Content: Templates und Best Practices.
Preise strategisch nutzen
Der Preis eines Produkts ist ein entscheidender Faktor, wie erfolgreich Sie Ihre Produkte auf Amazon verkaufen können, denn er ist maßgeblich am Gewinn der Buy Box bzw. dem Ranking eines Produkt-Listings beteiligt. Außerdem vergleichen Kunden Preise direkt mit der Konkurrenz und selbst kleine Unterschiede können darüber entscheiden, ob ein Angebot gekauft wird oder nicht. Gleichzeitig muss der Preis so gewählt werden, dass er eine gesunde Gewinnmarge ermöglicht.
Der Endpreis ist wichtig, aber bei der Kalkulation ist es entscheidend, wirklich alle Kostenpunkte zu beachten. Das sind bspw. Produktions- und Einkaufskosten, Lagerung, Verkaufsprovisionen und ggf. FBA-Gebühren, anteilig Büromiete und Personalkosten. Welche Posten zu bedenken sind, ist sehr individuell, aber nur, wenn Sie alle Ausgaben einberechnen, können Sie am Ende profitabel wirtschaften.
Dynamische Preisstrategien im Überblick

In der Regel nutzen mittlerweile alle professionellen Marktplatz-Verkäufer ein Repricing-Tool. Die manuelle Preisanpassung ist selbst bei sehr kleinen Sortimenten kaum händelbar, denn zu viele Faktoren spielen dabei eine Rolle. Und bei Millionen Preisänderungen pro Tag ist eine adäquate Beobachtung des Marktes durch einen Menschen einfach unmöglich.
Die dynamische Preisoptimierung ist daher Standard auf Amazon. Die Software hat alle relevanten Faktoren im Blick und reagiert auf Marktveränderungen schnell und präzise, ohne dabei die Margen des Anwenders aus dem Blick zu lassen. Fakt ist, dass ein KI-gestützter Repricer den Umsatz ebenso ankurbelt wie er die Gewinnspannen maximiert.
Mit dem SELLERLOGIC Repricer für Amazon genießen Sie viele Vorteile.
Um einen besseren Eindruck von den vielen Möglichkeiten zu erhalten, sollten Sie diesen Blogartikel lesen: Die Push-Strategie – Wachstum fördern trotz begrenztem Budget: So geht’s.
Produkte effektiv vermarkten
Durch gezieltes Marketing können Sie die Sichtbarkeit Ihres Produkts steigern, mehr Kunden erreichen und Ihre Umsätze nachhaltig erhöhen. Denn ohne eine entsprechende Verkaufsförderung ist es wegen des großen Konkurrenzdruckes schwierig, neue Produkte auf Amazon zu verkaufen.
Amazon PPC (Pay-per-Click)
Amazon bietet verschiedene Werbeformate an, mit denen Sie Ihr Produkt gezielt bewerben können. Diese Anzeigen erscheinen in den Suchergebnissen oder auf Produktseiten und helfen, mehr Sichtbarkeit zu gewinnen.
Diese Arten von Amazon PPC-Anzeigen, die sich auch für Neulinge eignen, gibt es:
Nicht umsonst gibt es Agenturen und Dienstleister, die sich auf Amazon Advertising spezialisiert haben. Bei Fragen ist es immer ratsam, sich an Profis zu wenden, statt sinnlos Geld zu verbrennen. Wichtig ist es in jedem Fall, …
Rabattaktionen, Coupons und Blitzangebote
Rabattaktionen sind eine effektive Methode, um kurzfristig die Verkaufszahlen zu steigern, die Sichtbarkeit zu erhöhen und neue Kunden anzulocken. Amazon kennt verschiedene Möglichkeiten, solche Anreize zu schaffen.
Durch Coupons erhalten Kunden einen sofortigen Rabatt auf den Produktpreis. Diese sind auf der Produktseite sichtbar. Auch zeitlich begrenzte Sonderangebote (Blitzangebote) sind dort sichtbar. Rabattaktionen für Mengenbestellungen sind ebenfalls möglich und vor allem im Amazon B2B-Geschäft üblich. Daneben gibt es exklusive Sonderpreise für Prime-Abonnenten, etwa während des Prime Days.
Rabatte sollten jedoch nicht willkürlich, sondern strategisch eingesetzt werden. Das ist vor allem dann der Fall, wenn Sie neue Produkte launchen, während saisonaler Events wie dem Black Friday oder Weihnachten, um Lagerbestände zu reduzieren oder die Verkäufe zu bestimmten Tageszeiten anzukurbeln.
Bewertungen und Kundenservice managen

Gute Bewertungen und ein professioneller Kundenservice sind entscheidend für langfristigen Erfolg auf Amazon. Positive Rezensionen steigern die Sichtbarkeit, verbessern das Vertrauen potenzieller Käufer und erhöhen die Conversion-Rate. Gleichzeitig kann ein schlechter Kundenservice oder eine hohe Anzahl negativer Bewertungen dazu führen, dass Kunden abspringen oder Ihr Verkäuferkonto eingeschränkt wird.
Warum sind Bewertungen auf Amazon so wichtig?
Amazon-Bewertungen sind einer der wichtigsten Faktoren für die Kaufentscheidung. Viele Kunden lesen Rezensionen, bevor sie ein Produkt in den Einkaufswagen legen. Produkte mit einer hohen Anzahl positiver Bewertungen verkaufen sich in der Regel besser und haben eine bessere Platzierung im Amazon-Ranking.
Um Produkte auf Amazon erfolgreich zu verkaufen, sind Rezensionen also unabdingbar. Amazon hat jedoch strenge Richtlinien für das Einholen von Bewertungen. Direkte Anreize wie Rabatte oder Geschenke im Austausch für Rezensionen sind verboten und können zur Sperrung des Verkäuferkontos führen. Dennoch gibt es legale und effektive Möglichkeiten, mehr Bewertungen zu erhalten, z. B. durch das Vine-Programm.
Mit diesem Thema haben wir uns bereits im Rahmen eines anderen Textes ausführlich auseinandergesetzt. Dort erhalten Sie die 6 besten Tipps, wie Sie auf Amazon mehr Rezensionen generieren.
Fazit
Produkte auf Amazon zu verkaufen und ein einträgliches Business aufzubauen, davon träumen viele. Es stimmt: Der Verkauf auf Amazon bietet große Chancen. Doch er erfordert auch eine strategische Planung, eine gründliche Marktanalyse und die kontinuierliche Optimierung. Erfolgreiche Verkäufer verstehen die Mechanismen der Plattform, setzen auf datenbasierte Entscheidungen und nutzen smarte Tools zur Automatisierung. Wer sich intensiv mit Produktrecherche, Listing-Optimierung, Preisgestaltung und Marketingstrategien auseinandersetzt, kann sich langfristig von der Konkurrenz abheben und ein profitables Geschäft aufbauen.
Amazon ist kein Selbstläufer – doch mit dem richtigen Know-how und einer durchdachten Strategie lässt sich das Potenzial des Marktplatzes optimal ausschöpfen.
Häufig gestellte Fragen
Es gibt zwei Verkaufspläne: Als Einzelanbieter zahlen Sie 0,99 € pro verkauftem Artikel, der Profi-Tarif schlägt mit pauschal 39 € pro Monat zu Buche. Hinzu kommen bei beiden Tarifen noch Verkaufsprovisionen, die je nach Produktkategorie variieren, aber meist zwischen sieben und 15 Prozent des Verkaufspreises liegen.
Ja, mit dem Einzelanbieter-Tarif kann man auch ohne Gewerbe verkaufen. Allerdings ist dies in der Regel auf anderen Plattformen wie bspw. Kleinanzeigen einfacher umzusetzen.
Ja, doch der regelmäßige Verkauf gilt normalerweise als gewerblich.
Nein, es fallen monatliche Gebühren sowie Verkaufsprovisionen an.
1. Verkäuferkonto erstellen.
2. Verkaufsplan wählen.
3. Produktliste anlegen.
4. Preis festlegen & Angebot optimieren.
5. Verkauf & Versand abwickeln.
Produkte mit hoher Nachfrage, wenig Konkurrenz und guten Margen – z. B. Trendartikel, Nischenprodukte oder Eigenmarken – eignen sich besonders gut.
Elektronik, Haushaltswaren, Beauty, Fitness, Spielzeug und Saisonartikel – Trend-Produkte findet man bspw. auf den Amazon Bestseller-Seiten.
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