Attention please: Wie Sie Ihre Produkte sichtbarer in der organischen Suche platzieren

Lena Schwab
Sie wollen Ihre Produkte sichtbarer in den Suchergebnissen platzieren? Dann setzen Sie auf Sponsored Ads, Bestseller und Amazon's Choice!

Wer sich einmal bei Amazon umschaut, wird schnell erkennen, dass die Suchergebnisse nach ein und demselben Schema aufgebaut sind.

Und was sticht dabei am meisten raus? Das sind nicht etwa die organischen Ergebnisse, also solche, die einfach gut zur Suchanfrage passen. Vielmehr sind die ersten Reihen voll mit Sponsored Brands, Amazon’s Choice und Bestsellern.  

Aber was bedeutet das alles? Und wie erhält man ein solches Label für seine Produkte? Wir haben es mit den ersten Reihen der Suchergebnisse aufgenommen und die wichtigsten Informationen für sie zusammengefasst. 

Die ersten Plätze der Suchergebnisse bei Amazon

Marketplace Pulse hat in seiner Studie „Market place year in review 2019” unter anderem den Aufbau der Suchergebnisse bei Amazon unter die Lupe genommen. Schließlich gaben Händler alleine in den USA $10 Milliarden für Werbung beim Onlineriesen aus. 

Man kann also schon ahnen, wie die Suchergebnisse aufgebaut sind. Sie sind voll mit Sponsored Brands und Produkten, die der Amazon-Algorithmus als besonders gut bewertet. 

Die erste Reihe der Suchergebnisse besteht nur aus Sponsored Brands. In den nächsten Reihen folgen Produkte mit Bestseller- oder Amazon’s-Choice-Label, die sich klar von anderen organischen Ergebnissen abheben. 

Theoretisch kann jeder Seller bei Amazon auf Sponsored Products oder Brands setzen. (Für Sponsored Brands müssen Sie natürlich über eine bei Amazon registrierte Marke verfügen.) Der Unterschied liegt darin, ob Sie einzelne Produkte oder Ihre Marke bewerben. Das Resultat ist dagegen das gleiche: eine höhere Sichtbarkeit. 

„Sponsored Brands sind Werbeanzeigen, die Ihr Markenlogo, eine individuelle Überschrift und bis zu drei Ihrer Produkte enthalten. Diese Anzeigen erscheinen in den Suchergebnissen und tragen dazu bei, die Erkennung Ihrer Marke und Ihres Produktportfolios zu erhöhen.”

„Helfen Sie Amazon-Kunden mit Anzeigen, die in den Suchergebnissen und Produktdetailseiten angezeigt werden, Ihre Produkte auf Amazon zu finden und zu kaufen.” 

Amazon

Im Rahmen ihrer Studie fanden Marketplacepulse heraus, dass in der ersten Zeile der Suchergebnisse NUR Sponsored Brands angezeigt wurden. In der zweiten Reihe waren von fünf angezeigten Produkten drei gesponsert. Die Relevanz von Sponsoring liegt also klar auf der Hand und Sie sollten sich unbedingt damit befassen, ob das eine sinnvolle Investition für Ihr Business ist, damit Sie nicht auf Seite sechs der Suchergebnisse untergehen (naja, um ehrlich zu sein, sind Produkte spätestens ab Seite zwei quasi unsichtbar). 

Ein wichtiger Aspekt von Sponsoring ist, dass es häufig keywordbezogen ist. Ihre Produkte tauchen dann also nicht zufällig auf, sondern werden Nutzern gezeigt, die nach einem spezifischen Keyword gesucht haben. Somit sind Sie gleich einen großen Schritt näher an Ihrer Zielgruppe. Durch Ihre auffällige Platzierung in den ersten Reihen der Suchergebnisse sorgen sie für eine hohe Sichtbarkeit der Produkte und damit auch einer deutlich erhöhten Wahrscheinlichkeit, dass das Produkt gekauft wird – sie sind das erste, was Kunden auf ihre Suchanfrage hin angezeigt wird.​

Der Grund für den Erfolg von Sponsored Ads liegt darin, dass sie nicht auf den ersten Blick von regulären Suchergebnissen zu unterscheiden sind und so leicht als organisch wahrgenommen werden, denn sie sehen genauso aus wie normale Produkte. Das gleiche gilt übrigens auch für Bestseller und Amazon’s Choice-Produkte. Allerdings sind diese durch ihre auffälligen Labels besser zu unterscheiden. Die gesponserten Produkte haben lediglich einen kleinen, hellgrauen Schriftzug, der sie als solche kennzeichnet.

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Einige wichtige Faktoren für den Erfolg Ihrer Sponsored Ads: 

  • Keywords: Finden Sie heraus, nach welchen Suchbegriffen Ihre Kunden suchen. Das kann zum Beispiel der Begriff „Handyhülle“ sein. Legen Sie diesen dann als Keyword fest. Wenn ein Kunde nun nach diesem Wort sucht, werden ihm Kampagnen angezeigt, die eben dieses Keyword enthalten. Mehr Informationen zum Umgang mit Keywords finden Sie übrigens hier. 
  • Gutes Amazon SEO: Dies sollten Sie schon vor der ersten Kampagne optimieren. Zum einen, weil die Ads keywordbasiert sind. Dafür müssen Sie nicht nur ein Keyword festlegen, sondern auch sicherstellen, dass Ihre Produktseite dafür optimiert ist. Gutes SEO ist zum anderen relevant, weil gute Produkttexte, Bilder etc. gleich einen ansprechenderen Eindruck hinterlassen und dadurch öfter geklickt werden. 
  • Erfolgskontrolle und Optimierung: Werfen Sie regelmäßig einen Blick darauf, wie gut Ihre Kampagnen performen. Erreichen Sie nicht das gewünschte Ziel oder sind gar unrentabel, sollten sie die Kampagnen optimieren. Dazu können Sie beispielsweise Ihre Keywords oder Ihr Budget (also den Betrag, den ie für die Kampagnen zahlen) anpassen.

Die Kosten für das Sponsoring berechnen sich übrigens nach dem CPC-Prinzip. Sie zahlen also für jeden Klick auf Ihre Anzeige. Daher sollten sie versuchen, eine hohe Conversion Rate zu erzielen, damit möglichst viele Kunden nicht nur klicken, sondern auch kaufen.

Bestseller

In den Suchergebnissen ist bei manchen Produkten ein auffälliges, orangenes Badge mit der Aufschrift ‘Bestseller’ zu finden. Fährt man mit der Mouse drüber, wird einem die Kategorie angezeigt, in der das Produkt auf Nummer eins der Bestseller gerankt ist. 

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Bei der Suche nach Smartphonehüllen erscheint beispielsweise ein Bestseller aus der Kategorie „Wasserdichte Handytaschen“. Mit einem Klick auf die Kategorie erhält man ein Ranking der Bestseller. Amazons Headline auf dieser Seite besagt, dass hier „unsere beliebtesten Produkte, basierend auf Bestellungen“ gelistet sind und diese „stündlich aktualisiert“ werden.

Doch was steckt wirklich hinter dem Label? 

So ganz genau lässt sich Amazon auch hier nicht in die Karten schauen, aber ein paar Dinge sind klar:

  • Jeder Artikel hat einen Bestseller-Rang der angibt, wie gut sich das Produkt im Vergleich zu anderen aus derselben Kategorie verkauft. Platz Nummer 1 erhält das begehrte Label, das prominent schon bei den Suchergebnissen angezeigt wird.
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  • Alle anderen finden Ihren Bestseller-Rang auf ihrer Produktseite. Für jede Kategorie, in der der Artikel gelistet ist, wird ein Rang vergeben. Daher stehen in diesem Beispiel vier Ränge mit der jeweiligen Kategorie. Damit alle Produkte die gleichen Chancen haben, aktualisiert Amazon nach eigenen Angaben den Bestseller-Rang stündlich.
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  • Das auffällige Label hat eine psychologische Wirkung auf Shopper. Zum einen ist da die auffällige Signalfarbe, die automatisch die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Zum anderen gibt der Ausdruck Besteller dem Käufer ein Gefühl der Sicherheit. Wenn schon viele andere das Produkt gekauft haben, kann es zumindest nicht schlecht sein. Es suggeriert, dass der Verkäufer zuverlässig ist.
  • Um das Label für sich zu gewinnen, müssen Verkäufer so einiges unternehmen. Klar, wer am meisten verkauft, erhält auch das Badge. Dafür sollten Sie Ihre Sichtbarkeit erhöhen, indem Sie Ihre Produktseite optimieren und auf gutes Amazon SEO setzen. Außerdem sollten Sie Ihre Metriken im Griff haben, die auch über den Gewinn der Buy Box entscheiden.

Amazon’s Choice

Seit 2017 gibt es auch auf dem deutschen Marktplatz das Amazon’s Choice Label. Ursprünglich wurde es entwickelt, um das Shoppen mit Alexa zu vereinfachen. Die smarte Assistentin für zuhause schlägt bei einer Bestellung zunächst immer die schon einmal bestellten Artikel vor. Findet sie hierzu keine Treffer, wird Amazon’s Choice vorgeschlagen. Es steckt also eine enorme Kaufkraft hinter dem Label.

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Dass für Amazon die perfekte Customer Journey an erster Stelle steht, sieht man auch an diesem Label, wenn man sich einmal die bekannten Kriterien dafür ansieht:

  • Prime-Versand: Die Kunden wollen Ihre Ware so schnell wie möglich erhalten. Durch den Prime-Versand sind sie daran gewöhnt, Ihre Ware am nächsten Tag in den Händen zu halten. Da bei Amazon der Kunde (und dessen Zufriedenheit) an erster Stelle steht, möchte der Onlineriese seinen Kunden eine schnelle Lieferung stets ermöglichen. Sie müssen also auf FBA oder Prime durch Verkäufer setzen.
  • Mindestens Vier-Sterne-Rating: Achten Sie darauf, dass Kunden rundum zufrieden mit Ihnen und Ihrem Produkt sind. Achten Sie auf einen guten Kundenservice sowie eine gute Qualität Ihrer Produkte. Sollte der Kunde einmal nicht gleich zufrieden sein, sollten Sie ihn unbedingt ernst nehmen und sein Problem umgehend lösen. So können Sie einen verärgerten Kunden doch noch in einen zufriedenen verwandeln.
  • Geringe Retourenquote: Selbstverständlich sollte jeder Artikel, der Ihr Lager verlässt, in einwandfreiem Zustand sein. Aber auch mit guten, ausführlichen Produktbeschreibungen können Sie Ihre Retourenquote senken. Je nach Branche retournieren Kunden unterschiedlich oft. Gerade in der Mode-Branche wird viel zurückgegeben. Auch das wird in die Bewertung dieser Quote mit einbezogen, denn sie vergleicht Artikel nur innerhalb ihrer Kategorie miteinander.
  • Hohe Kaufrate bei anderen Käufern, die nach diesem Keyword suchten: Amazon vergleicht hierzu, wie oft andere Kunden, die nach dem selben Keyword gesucht haben, gewisse Produkte gekauft haben. An dieser Stelle zahlt sich gutes Amazon SEO mal wieder aus. Stellen Sie sicher, dass Ihr Produkt für entsprechende Keywords rankt und so über eine hohe Sichtbarkeit bei Suchen danach verfügt.

Im Gegensatz zu Bestsellern ist Amazon’s Choice also keywordbasiert. Bestseller sind kategoriebasiert. Es kann also durchaus vorkommen, dass Sie für Ihre Suche mehrere Bestseller (aus unterschiedlichen Kategorien) erhalten, aber sie werden immer nur ein Amazon’s Choice-Produkt angezeigt bekommen. 

All diese Metriken sind auch für den Gewinn der Buy Box relevant. Versuchen Sie also, alle Prozesse auf den Kunden hin auszurichten, sodass dieser ein perfektes Einkaufserlebnis hat. 

Fazit 

Seller bei Amazon sollten sich also unbedingt mit den Labels und Sponsored Ads beschäftigen. Während Sie die Labels nur mit einer überzeugenden Performance (und gutem SEO) erhalten, können Sie in Werbeanzeigen theoretisch immer investieren, um zu den ersten Suchergebnissen zu gehören.

Beide Möglichkeiten bieten Ihnen eine deutlich höhere Sichtbarkeit, die von (fast) unschätzbarem Wert ist. Schließlich wollen Sie Ihre Produkte ganz oben sehen und nicht, dass sie auf Seite 2 versauern. 

Egal ob Werbeanzeigen oder Label, wer zu den Top-Sellern gehören will, muss wissen, was er tut. Mit einigen Vorüberlegungen und klugen Entscheidungen steht Ihrem Weg nach oben allerdings nichts im Weg.

Bildnachweise in der Reihenfolge der Bilder: © iiierlok_xolms – stock.adobe.com / Screenshot @ Amazon / Screenshot @ Amazon /Screenshot @ Amazon /Screenshot @ Amazon /Screenshot @ Amazon

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