Amazon-Händler werden: Handelsware und Private Label erfolgreich verkaufen

Amazon-Händler werden: Verkäufer-Konto und Produkt sind schnell angelegt, aber was dann?

Amazon dominiert den E-Commerce in Deutschland. Mit einem satten Marktanteil von rund 68 % kann kaum ein Onlinehändler es sich leisten, diesen enormen Kundenstamm zu ignorieren. Kein Wunder, dass jedes Jahr eine neue Generation Marktplatz-Verkäufer auf der Handelsplattform startet. Doch wer erfolgreicher Amazon-Händler werden möchte, sollte auf eine gute Vorbereitung setzen. Entgegen der landläufigen Meinung ist das Verkaufen auf Amazon ein ± Geschäftsmodell, das entsprechendes Know-how benötigt.

Trotzdem: Wer auf der E-Commerce-Plattform Handelsware oder die eigene Brand verkaufen möchte, kann leicht starten. Ein Verkäuferkonto ist im Nu angelegt. Im Folgenden möchten wir Ihnen die wichtigsten Aspekte mit auf den Weg geben, die jeder, der Amazon-Händler bzw. -Verkäufer werden will, vorher wissen sollte.

Schneller Überblick: Handelsware vs. Private Label/Brands

Was wie eine Glaubensfrage klingt, ist eher eine Entscheidung der persönlichen Präferenzen. Beide Modelle haben Vor- und Nachteile und schließen sich gegenseitig keinesfalls aus. Es gibt jedoch fundamentale Unterschiede, die für oder auch gegen die jeweilige Produktart sprechen.

Vor- und Nachteile von Private Label

Private Label und Brands werden meist synonym verwendet und meinen den Verkauf von Produkten der eigenen Marke. Normalerweise werden dazu sogenannte White Label-Produkte in größeren Mengen gekauft und mit dem eigenen Markendesign und -logo versehen. Es wäre aber auch denkbar, eigens kreierte Produkte herstellen zu lassen. Das ist aber logischerweise aufwändiger und teurer. White Label können hingegen vergleichsweise günstig produziert werden, vor allem in China. Doch auch in der EU gibt es viele Möglichkeiten, Produkte zu sourcen.

VorteileNachteile
1. Aufbau einer eigenen Markenpräsenz möglich
2. Skaleneffekte möglich
3. Keine direkte Konkurrenz auf dem Produktlisting
4. Zugriff auf das Produktlisting und somit Keywords und Text unter eigener Kontrolle
5. Große Gewinnmargen möglich
6. Kundenbindung und Wiederholungskäufe möglich
1. Eventuell schwieriges Sourcing aufgrund von Kommunikationsproblemen
2. Bei Sourcing in China hohes Risiko
3. Volle Produkthaftung und Konformitätserklärung
4. Hohe Kosten bei geringen Mengen zum Testen
5. Lange Lieferzeiten, hoher Planungsaufwand für Nachbestellungen
6. Hoher Marketingaufwand, um Marke und Produkt bekannt zu machen

Vor- und Nachteile von Handelsware

Statt der aufwendiger zu realisierenden Private Label können jene, die Amazon-Händler werden sollen, aber auch mit Handelsware starten. Darunter versteht man Produkte von mehr oder weniger bekannten Marken, die von Dritthändlern vertrieben werden. Weder sind die Verkäufer Markeninhaber noch sind sie an der Herstellung der Produkte beteiligt. 

VorteileNachteile
1. Sourcing in Europa möglich
2. Geringe Stückzahlen möglich
3. Schnelle Lieferung
4. Produkthaftung und Konformitätserklärung liegt beim Hersteller
5. Kommunikation meist unkompliziert
6. Reklamationen einfach möglich
7. Kein Aufwand für Produktlisting
8. Bei bekannten Produkten Bewertungen bereits vorhanden
9. Geringer Marketingaufwand
1. Kein Alleinstellungsmerkmal
2. Kaum Skaleneffekte möglich
3. Viel Konkurrenz, eventuell sogar mit Amazon
4. Kein Zugriff auf das Produktlisting

Besonderheiten beim Verkauf von Handelsware auf Amazon

Während Handelsware im eigenen Onlineshop kaum anders behandelt werden muss als Private Label-Ware, gibt es auf dem Amazon-Marktplatz einige Besonderheiten zu beachten. 

Amazon erlaubt keine doppelten Listings

Während bei eBay jeder Händler für seine Produkte ein eigenes Listing erstellen kann, summiert Amazon alle gleichen Produkte unter demselben Listing. Ein bereits existierendes Produkt kann also nicht noch einmal mit einem separaten Listing angelegt werden, was durch einen Abgleich der EAN und der Marke einfach kontrolliert werden kann.

Wenn nun mehr als ein Händler das Produkt anbieten möchte, werden beide Angebote auf einem Listing vereint. In diesem Beispiel verkaufen über 20 Händler den Bosch Bohrschrauber GSR 12V. Ein Händler erhält die begehrte Buy Box mit den gelben Buttons, 20 weitere werden unscheinbar hinter einem weiteren Klick aufgeführt.

Amazon-Händler zu werden, erfordert einiges an Knowhow.

Das Listing verwaltet letztendlich der Markeninhaber oder derjenige, der die Rechte für die Produktanlage erhalten hat. Diese bestimmt, wie Titel, Bulletpoints, Bilder und Beschreibung gestaltet werden. Jeder weitere Anbieter muss das identische Listing nutzen, wenn er auf Amazon dieses Handelsware-Produkt verkaufen möchte.

Das kann vorteilhaft sein, da man so den Aufwand für eine Keywordrecherche, das Texten einer guten Beschreibungen und die Erstellung professioneller Bilder spart. War der Autor des Listings aber eher uninspiriert, müssen alle Anbieter mit dem schlecht optimierten Listing leben.

Kunden kaufen zu 90 % über das Einkaufswagenfeld

Hinter dem sperrigen Begriff Einkaufswagenfeld verbirgt sich der gelbe Button „In den Einkaufswagen“ bzw. „Jetzt kaufen“ auf den Produktdetailseiten. Im Englischen heißt dieses Feld „Buy Box“. Da dieser Begriff um einiges griffiger ist, hat er sich auch im deutschen Sprachgebrauch unter Amazon-Verkäufern etabliert. Handelsware erfolgreich zu verkaufen, ist praktisch ausschließlich über den Gewinn der Buy Box möglich.

Amazon hat einen Algorithmus entwickelt, der auf Basis verschiedener Faktoren berechnet, welches Angebot in der Buy Box angezeigt wird. Die Faktoren dieses Algorithmus sind geheim, aber es gibt einige Hinweise, welche Kennzahlen Amazon zur Berechnung heranzieht. So haben mit Sicherheit der Gesamtpreis, also der Produktpreis zzgl. Versandkosten, die Versandgeschwindigkeit, der vorhandene Lagerbestand und die allgemeine Verkäufer-Performance Einfluss darauf, welches Angebot die Buy Box gewinnt.

Alle Angebote, die nicht in der Buy Box sind, werden in einer unscheinbaren Liste zusammengefasst, die sich Käufer mit einem Klick auf „Alle Verkäufer bei Amazon“ ansehen können (s. Abb. oben). Allerdings werden 90 % aller Bestellungen über die Buy Box getätigt. Deswegen sollte sich jeder, der auf Amazon Zwischenhändler werden will, damit beschäftigen, wie die Buy Box am effektivsten gewonnen wird.

Beide Aspekte treffen vor allen Dingen auf Handelsware zu. Private Label gelten hingegen in aller Regel als eigenständige Produkte und können als neues Listing durch den Amazon-Händler eingepflegt werden. Das heißt aber nicht, dass keine Konkurrenz stattfindet. Diese verschiebt sich lediglich auf die Suchergebnisseite, auf der das Listing ein möglichst gutes Ranking erreichen muss, um die Aufmerksamkeit von möglichen Kunden zu gewinnen.

Amazon-Händler werden: Das sollten Sie wissen

Amazon-Zwischenhändler oder Verkäufer werden? Dabei sollen Sie einiges beachten, beispielsweise benötigen Sie einen Zugang zum Amazon Seller Central

Mit den beschriebenen Besonderheiten ist klar, dass auf Amazon ein besonderer Konkurrenzdruck herrscht. Allerdings bietet der E-Commerce-Gigant ad hoc Zugang zum größten Kundenstamm im Onlinehandel. Diese Ressource nicht zu nutzen, kommt für die meisten angehenden Amazon-Händler nicht infrage. Werden jedoch schon zu Anfang entscheidende Fehler gemacht, kann das ganze Business in Gefahr geraten. Mit den folgenden Tipps möchten wir Ihnen stattdessen helfen, ein erfolgreiches erstes Jahr bei Amazon zu erleben.

Zur besseren Orientierung haben wir den folgenden Part in verschiedene Abschnitte des Produktlebenszyklus gegliedert.

#1 Vor dem Sourcing

Um professioneller Amazon-Händler zu werden, benötigen Sie logischerweise eine Ware, die Sie anbieten können. Neben der Einhaltung von rechtlichen Vorgaben ist die Produktauswahl der vielleicht wichtigste Schritt, den Sie nicht überstürzen sollten. Lassen Sie sich lieber zu viel als zu wenig Zeit, um alle nötigen Vorbereitungen zu treffen. 

Markt- und Wettbewerbsanalyse: Konkurrenz und Absatzpotenziale

Wenn Sie noch kein Produkt haben oder gerade darüber nachdenken, ein neues Produkt zu beziehen, dann sollten Sie auf jeden Fall die bestehende Konkurrenz und das Verkaufspotenzial betrachten.

Dabei können Sie zwei grundlegende Strategien verfolgen:

  • Bei Verkaufsschlagern versuchen, sich gegen Konkurrenz durchzusetzen
  • Konkurrenz aus dem Weg gehen und Nischenprodukte anbieten

Für einen ersten Überblick hilft folgende Matrix:

geringe Konkurrenzstarke Konkurrenz
hohes Absatzpotenzialsofort investierennur mit wettbewerbsfähigen Einkaufspreisen
geringes Absatzpotenzialmit geringer Menge testenFinger weg!

Legen Sie bei der Konkurrenzanalyse besonderes Augenmerk darauf, ob Amazon Mitbewerber ist. Es gibt ausgesprochen attraktive Handelsware, bei der Amazon die Buy Box so gut wie nie verliert. Hier mit dem Onlineriesen in Konkurrenzkampf zu treten, ist – positiv ausgedrückt – sehr mutig.

Finden Sie außerdem heraus, wie viele und welche Wettbewerber bereits ein ähnliches Produkt anbieten, wie Sie dieses bewerben, wie oft es sich verkauft, wie die Produktseite gestaltet ist usw. Je mehr Informationen Sie sammeln, desto klarer wird das Bild, das Sie vom Markt erhalten. Weitere Informationen zur Marktanalyse finden Sie hier: Diese Tools helfen Ihnen bei der Marktanalyse

Diversifizierung: Produktsortiment ausarbeiten

Bei Private Label sollten Sie gerade zu Beginn wenige verschiedene Produkte anbieten, um mit geringem Startkapital die Skaleneffekte so stark wie möglich zu nutzen. Bei Handelsware ist das anders. Da Skaleneffekte eh kaum zum Tragen kommen, macht es Sinn, viele verschiedene Produkte mit geringen Mengen anzubieten.

Das hat zwei Hauptgründe. 

  1. Zum einen kann Handelsware besonders in der EU auch in geringen Stückzahlen bezogen werden. Kurze Lieferwege und fehlende Produktionsgemeinkosten sorgen für einen stabilen Preis, fast unabhängig von der Bestellmenge. Natürlich freuen sich Großhändler über größere Bestellungen und geben dann auch Rabatte. Aber diese haben nicht so große Effekte wie bei der Produktion einer Eigenmarke.
  2. Zum anderen sollten Sie Ihr Geschäftsrisiko diversifizieren. Wenn Sie viele verschiedene Produkte anbieten, verteilen Sie das Risiko für Umsatzausfälle bestmöglich. Außerdem können Sie so auch mal Nischenprodukte ausprobieren, um eventuell einen echten Glückstreffer zu landen.

Daher bietet es sich an, mit Handelsware zu starten, um Amazon kennenzulernen. Versuchen Sie, sich so viel Wissen zu verschaffen, wie Sie können. Wenn Sie dann eine gute Basis aufgebaut haben, können Sie Ihr erstes Private Label-Produkt auf den Markt bringen.

Produktkosten richtig kalkulieren

„Da zu viele Verkäufer nicht alle anfallenden Kosten richtig in den Verkaufspreis einberechnen, sehe ich regelmäßig Händler, die sich beim Preiskampf überschätzen, um noch profitabel sein zu können.“

James Thomson
ehemaliger Head of Amazon Services

Es gibt beim Verkauf auf Amazon kaum etwas Schlimmeres, als zu knapp zu kalkulieren. Aufgrund des hohen Wettbewerbs muss man mit kompetitiven Preisen an den Markt gehen. Hat man seine Kostenstruktur nicht im Blick, verkauft man schnell mit Verlust. Dies gilt es unter allen Umständen zu vermeiden.

Was kostet Ihr Produkt wirklich, bis es beim Kunden ankommt? Natürlich, den EK haben alle auf dem Schirm. Doch was ist mit den anderen Kosten? Verpackungskosten, Speditionsgebühren, Rollgelder oder Transportversicherungen, ggf. FBA-Gebühren, die Amazon-Provision in der jeweiligen Kategorie sowie die Verpackungs- und Versandgebühren zum Kunden. Haben Sie außerdem daran gedacht, Personalkosten, Büromieten, Lagergebühren, Energiepreise usw. entsprechend auf Ihre Produktpreise umzulegen? 

All das muss der Gesamtpreis des Produktes beinhalten, wenn Sie erfolgreicher Amazon-Verkäufer bzw. Händler werden wollen. Hinzu kommt noch Ihre Gewinnmarge, denn Sie möchten ja auch von etwas leben. Haben Sie das alles bedacht, addieren Sie noch die Mehrwertsteuer von sieben oder 19 Prozent. 

Rechtliche Vorgaben erfüllen

Amazon ist kein rechtsfreier Raum und Sie als Händler sind dafür verantwortlich, dass Sie die gesetzlichen Richtlinien des jeweiligen Landes, in dem Sie verkaufen, einhalten. Gerade wenn Sie bei Private Label als Importeur in die EU auftreten, sollten Sie sich anfangs unbedingt von einem Profi unterstützen lassen. Produkte von anderen Herstellern zu verkaufen, ist meist etwas weniger kompliziert, aber auch hier sollten Sie sich gut informieren. In jedem Fall müssen Sie jedoch …

  • … ein Gewerbe anmelden und ggf. eine Umsatzsteuer-Identifikationsnummer beantragen.
  • … alle Steuerverpflichtungen erfüllen, inkl. One-Stop-Shop (OSS).
  • … eine EAN-Nummer pro Produkt besorgen.
  • … ggf. für den Produktimport eine EORI-Nummer vorweisen können.
  • … auf Amazon ein Verkäufer-Konto eröffnen. 
  • … ein Impressum einbinden.
  • … eine Datenschutzerklärung gemäß DSGVO erstellen. 
  • … Allgemeine Geschäftsbedingungen mit Angaben zum Widerrufsrecht, zu Zahlungsmöglichkeiten und zur Gewährleistung definieren. 

#2 Auf Amazon verkaufen

Sie haben also die Produkte mit einem konkurrenzfähigen Preis bezogen. Was nun? Machen Sie sich bewusst, dass Sie vom Gewinn der Buy Box abhängig sind. Keine Buy Box, kein Umsatz. Deswegen ist es nötig, alles zu tun, um die Buy Box zu bekommen. Das ist bei Handelsware schwieriger als bei Private Label-Ware.

Kosten für das Amazon-Händlerkonto und Co.

Amazon-Verkäufer zu werden, verursacht Kosten. Mit welchen Investitionen Sie rechnen sollten, kann nicht pauschal beantwortet werden, weil dies auf viele verschiedene Faktoren ankommt. Es ist aber definitiv möglich, schon mit weniger als 1000 Euro zu starten.

Einige fixe Gebühren gibt es aber. Dazu gehören: 

  • Wenn Sie weniger als 40 Einheiten pro Monat verkaufen, können Sie ein kostenloses Basiskonto nutzen. Amazon berechnet dann allerdings pro verkauftem Artikel 0,99 €. Die Verkaufsgebühren je Produktkategorie kommen noch oben drauf.
  • Ein Konto im Tarif „Professionell“ kostet 39,00 € plus Mehrwertsteuer. Dafür entfallen allerdings die Gebühren pro verkauftem Artikel. Die Verkaufsprovision fällt weiterhin an.
  • Die Verkaufsprovision ist von der Produktkategorie abhängig, liegt aber meist zwischen sieben und 15 Prozent des Produktpreises. 
  • Wer FBA nutzt, muss diesen Service natürlich auch bezahlen. Die Gebühren variieren stark je nach Produktabmessung. 

Ausführliche Informationen zu allen Gebühren, die Sie bei FBA zu erwarten haben, erhalten Sie hier: Alle FBA-Kosten im Überblick

Für die Buy Box qualifizieren

Um überhaupt die Buy Box gewinnen zu können, gilt es, als Händler einige Leistungskriterien zu erfüllen:

  • Weniger als 14 Tage Lieferzeit
  • 97 % pünktliche Lieferung
  • Rate verspäteter Lieferungen unterhalb 4 %
  • Rate gültiger Sendungsverfolgungsnummern mind. 95 %
  • Stornorate geringer als 2,5 %
  • 90 % aller Kundenanfragen innerhalb von 24 Stunden beantwortet

Diese Kennzahlen sind wirklich das reine Mindestmaß. Auch wenn diese Zahlen erreicht werden, ist der Gewinn der Buy Box noch lange nicht sicher. Versuchen Sie daher, so gute Leistungen wie nur irgend möglich zu erbringen. Je besser Ihre Leistungen, desto wahrscheinlicher gewinnen Sie die Buy Box.

Den Käufern Prime anbieten

Auf Amazon Handelsware verkaufen

Das Prime-Programm bietet Kunden von Amazon neben einer eigenen Streaming-Plattform auch garantiert schnellen Versand. Angebote, die für Prime qualifiziert sind, werden mit dem kleinen Prime-Logo ausgezeichnet. 

Amazon bietet sogar einen eigenen Prime-Filter auf der Suchergebnisseite an, der alle Nicht-Prime-Angebote ausblendet. Allein aus diesem Grund sollten Sie Prime anstreben, denn Kunden nutzen diese Möglichkeit gerne. Tendenziell landen Prime-Angebote außerdem öfter in der Buy Box.

Um Prime zu nutzen, gibt es für Sie zwei Wege:

  • Amazon FBA nutzen
  • „Prime durch Verkäufer“ teilnehmen

Seit ein paar Jahren hat Amazon das Prime-Programm so erweitert, dass Händler nun auch Ware aus dem eigenen Lager versenden dürfen. Hierzu müssen allerdings ein paar Leistungsmerkmale erfüllt werden, die es in sich haben. Überlegen Sie sich daher gut, ob Sie über das Prime-Programm von Amazon Ihre Handelsware verkaufen wollen. Wer gerade erst auf dem Weg ist, professioneller Amazon-Händler zu werden, für den kommt diese Option mangels eigener Lager und Logistik wohl eher nicht infrage. Nähere Informationen finden Sie auf der offiziellen Amazon-Seite.

Amazon FBA

Das Akronym steht für „Fulfillment by Amazon“. Auf dem Marktplatz erkennt man Angebote, die über FBA verschickt werden, am Vermerk „Versand durch Amazon”. Wer FBA nutzt, schickt die eigene Ware an ein Amazon-Versandzentrum. Von dort werden die Artikel verteilt und eingelagert. Kauft ein Kunde das Produkt, laufen alle Prozesse über Amazon. Der Händler muss an dieser Stelle nichts weiter tun. Selbst der Kundenservice wird von Amazon übernommen.

Somit bietet der Verkauf innerhalb des Amazon FBA-Programms gleich mehrere Vorteile:

  • Top Verkäufer-Performance
  • Top Versand-Performance
  • Prime-Logo inklusive
  • keine eigene Logistik nötig
  • jederzeit skalierbar

Hier erhalten Sie weitere Informationen über Fulfillment by Amazon: Wie funktioniert Amazon FBA?

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Mehr Informationen

Einen Repricer nutzen

Auch wenn Sie Ihre Ware durch Amazon versenden lassen und alle Kriterien für die Buy Box oder ein gutes Ranking erfüllen, ist immer noch ein Faktor offen, der häufig über Gedeih und Verderb entscheidet: der Preis.

Weiter oben haben wir beschrieben, wie wichtig die Kostenkalkulation bereits bei der Produktauswahl ist. Wenn Sie all Ihre Kosten kennen und eine solide Kalkulation vorgenommen haben, wissen Sie nun ganz genau, in welchem preislichen Rahmen Sie sich profitabel bewegen können. Theoretisch müssten Sie nun die Marktsituation Tag und Nacht im Blick behalten und Ihre Preise immer wieder den wechselnden Preisen der Konkurrenz anpassen.

Von Hand ist das aber kaum möglich. Nutzen Sie stattdessen lieber einen Repricer. Manche arbeiten regelbasiert, wovon Sie lieber die Finger lassen sollten. Denn dabei machen Sie eine starre Vorgabe – etwa „immer fünf Cent günstiger als der niedrigste Konkurrenzpreis“ – und lösen so eine unheilvolle Abwärtsspirale aus, bis Sie letztendlich unterhalb Ihrer Gewinnmarge verkaufen oder den Kampf verlieren, weil Sie nicht billiger verkaufen können.

Dynamische Repricer gehen da viel cleverer vor und tragen wirklich dazu bei, dass Amazon-Händler ihre Preise anpassen und trotzdem mit Profit verkaufen, statt ihre Ware immer nur noch günstiger anbieten zu müssen.

Ein KI-unterstützter Repricer wie der SELLERLOGIC Repricer für Amazon arbeitet mit dem Ziel, den optimalen Preis in der Buy Box zu erzielen. Er passt zwar je nach Marktgegebenheit den Preis an, um die Buy Box zu gewinnen, optimiert den Preis dann jedoch weiter, um so den höchstmöglichen Preis und somit das Maximum an Marge herauszuholen.

Marketing-Strategie: PPC, Bundles und Co.

Überlegen Sie sich, wie Sie Ihr Produkt nun bewerben wollen. Auf Werbeanzeigen über Amazon Advertising werden Sie kaum verzichten können. Gerade beim Start eines neuen Produktes sind Sponsored Product Ads sehr hilfreich. Beschäftigen Sie sich aber auch mit den vielen anderen Möglichkeiten, die Amazon mittlerweile bietet.

Um der Konkurrenz aus dem Weg zu gehen, können Sie Produkt-Sets, auch Bundles genannt, anbieten. So könnten zum Beispiel eine Gaming-Maus und eine Gaming-Tastatur ein sinnvolles Bundle ergeben. Da diese beiden Produkte mit einer gemeinsamen neuen EAN bei Amazon angelegt werden, haben Sie keine direkte Konkurrenz um die Buy Box, solange nicht andere Händler dasselbe Bundle schnüren. 

#3 Produktperformance analysieren

Nicht immer lässt sich auf Amazon Handelsware gleich gut verkaufen. Meist erzeugen 20 % aller Produkte 80 % des Umsatzes. Manche Produkte verkaufen sich sogar so schlecht, dass Ihre Profitabilität negativ beeinflusst wird. Etwas, das Sie unbedingt verhindern müssen.

Sich von unprofitablen Produkten trennen

Das heißt nicht, dass Sie direkt alle anderen 80 % des Produktportfolios aussortieren sollten, denn dann gingen Ihnen immer noch 20 % des Umsatzes verloren. Dennoch kann eine Verschlankung des Sortiments die Profitabilität deutlich steigern.

Führen Sie eine regelmäßige ABC-Analyse durch, bei der Sie Ihre Produkte nach Leistung in die Kategorien A, B und C einteilen. Schauen Sie sich insbesondere die C-Produkte an und seien Sie ehrlich zu sich selbst, ob der Aufwand den Ertrag rechtfertigt. Noch einfacher gestalten Sie diesen Prozess, wenn Sie sich dabei durch spezialisierte Services unterstützen lassen.

Hilfe annehmen, sinnvolle Tools nutzen 

Um beim Konkurrenzkampf um die Buy Box oder ein gutes Ranking preislich mithalten zu können, haben Sie oft nur den Einkaufspreis, den Sie aktiv beeinflussen können. Deswegen ist es so wichtig, bereits vor dem Sourcing seine Kostenstruktur zu kennen. Leider wissen viele Amazon-Händler nicht, welche Kosten sie eigentlich haben und können deswegen auch sehr oft nicht einschätzen, ob ein Produkt sich lohnt oder eigentlich sogar mit Verlust verkauft wird. 

Setzen Sie daher von Anfang an auf professionelle Services, die Ihnen die Arbeit extrem erleichtern. Viele sind nicht so teuer, wie Sie vielleicht vermuten, und nehmen Ihnen einiges an manueller Arbeit ab. Gleichzeitig helfen sie Ihnen, Ihre Gewinne auf Amazon zu maximieren. 

Ihre Einnahmen und Ausgaben im Blick zu behalten, ist essenziell. Mit SELLERLOGIC Business Analytics für Amazon erhalten Sie eine einfache und transparente Lösung, um Ihre Daten zu visualisieren und Ihren Gewinn zu maximieren. Dank des intuitiven Dashboards haben Sie die wichtigsten KPIs wie Gewinn- und Verlustdaten, Umsatz und ROI auf einen Blick verfügbar und können Ihr Business bequem auf Konto-, Marktplatz- und Produktniveau überwachen. Die Daten werden nahezu in Echtzeit aktualisiert, sodass Sie dank des fortschrittlichen Algorithmus direkt auf Änderungen reagieren können.

Entscheidender Vorteil: Sie erkennen auf einen Blick, welche Ihrer Produkte echte Profit-Killer sind und können diese eliminieren. Stattdessen konzentrieren Sie sich auf Ihre Bestseller und verbessern so Schritt für Schritt die Profitabilität Ihres Businesses.

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Ende von Trends frühzeitig erkennen

Trends sind für Ihre Sales ein Segen. Springen Sie rechtzeitig auf den Zug auf, können Sie gutes Geld damit verdienen. Das Problem mit Trends ist, dass sie irgendwann wieder vorbei gehen. Eine Nachbestellung zur falschen Zeit kann aus einem Trendprodukt einen absoluten Ladenhüter machen. Oder was glauben Sie, wie viele Fidget Spinner oder Bubble Teas noch verkauft werden?

Auf Amazon erfolgreich sein: Verkäufer oder Händler zu werden, ist harte Arbeit.

Beobachten Sie Ihre Absatzzahlen daher genau und ordern Sie lieber weniger Produkte nach, wenn Sie Anzeichen sehen, dass der Markt gesättigt ist. Hierbei können beispielsweise auch Google Trends oder das Suchvolumen von Suchbegriffen in Ihren Keyword-Tools helfen. 

Fazit: Amazon-Händler werden leicht gemacht?

Wie kann man bei Amazon verkaufen? Diese oft gestellte Frage haben wir in diesem Artikel beantwortet. Die hohe Konkurrenz kann sehr zwar abschreckend wirken, allerdings bietet Amazon genug Dienste und Programme an, um erfolgreich auf dem Marktplatz zu verkaufen. Dazu ist es nötig, Amazon zu verstehen und alle Voraussetzungen zu erfüllen. Wenn dazu noch Ihr kaufmännischer Riecher, eine stabile Kostenkalkulation und eine solide Tool-Auswahl kommt, steht dem Erfolg im E-Commerce fast nichts mehr im Wege.

Häufig gestellte Fragen

Wie kann man Amazon-Verkäufer/Händler werden?

Sofern Sie ein Gewerbe angemeldet haben und alle rechtlichen Vorgaben erfüllen, können Sie ganz einfach bei Amazon ein Verkäufer-Konto erstellen. Um Händler auf Amazon zu werden, fehlt nun nur noch ein Produkt. Dafür müssen Sie jedoch nicht unter die Erfinder gehen. Sie können auch Amazon-Verkäufer werden, ohne eigene Produkte auf den Markt zu bringen. Dieses Modell nennt sich Handelsware.

Was kostet ein Shop bei Amazon?

Einen Amazon-Shop zu eröffnen, ist kostenlos für alle, die ein Verkäuferkonto im Tarif „Professionell“ haben. Dieses wiederum kostet 39 Euro pro Monat.

Kann man bei Amazon ohne Gewerbe verkaufen?

Ja, auch als Privatperson können Sie auf dem Amazon-Marktplatz verkaufen. Ein Basiskonto ist kostenlos, allerdings berechnet Amazon dann 0,99 Euro pro verkauftem Produkt. Wer mehr als 40 Artikel pro Monat umsetzen will, der benötigt ein professionelles Verkaufskonto, das 39 Euro pro Monat kostet.

Wie viel kann man als Amazon-Verkäufer verdienen?

Kleine bis mittlere Amazon-Händler werden vielleicht nur eine vier- oder fünfstellige Summe im Jahr erwirtschaften. Große oder sehr große Marktplatz-Verkäufer verdienen hingegen durchaus mehrere Millionen über Amazon. Je nach Produktsortiment, Geschäftskonzept, kaufmännischem Geschick und Talent ist praktisch alles dazwischen denkbar.

Wie viel Geld braucht man, um Amazon FBA zu starten?

Schon mit weniger als 1000 Euro ist es möglich, ein profitables Amazon-Business aufzubauen. Allerdings variieren die nötigen Investitionen je nach Ausgangssituation, Produktkategorie, Wachstumsrate usw.

Wie viel kostet es, bei Amazon zu verkaufen?

Das Basiskonto ist kostenlos, dann werden pro bestelltem Produkt 0,99 Euro berechnet. Der professionelle Amazon Seller-Account kostet 39 Euro pro Monat. Hinzu kommt jeweils noch die Verkaufsprovision, die meist zwischen sieben und 15 Prozent des Produktpreises beträgt.

Bei Amazon Produkte verkaufen – geht das privat?

Ja, auch Privatpersonen können auf Amazon verkaufen. Allerdings wird dazu dennoch ein Seller-Account benötigt und es fallen entsprechende Amazon-Gebühren an. Daher haben sich in diesem Segment eher andere Portale wie Ebay oder Kleinanzeigen etabliert.

Was braucht man, um Amazon-Seller zu werden?

Um Amazon-Händler zu werden, benötigen Sie fundiertes Wissen über die Funktionsweise des Marktplatzes, kaufmännisches Geschick, etwas Startkapital und viel Enthusiasmus, denn ein Amazon Online-Shop ist ein vollwertiges Business und sollte vom Aufwand her nicht unterschätzt werden. 

Bildnachweise in der Reihenfolge der Bilder: © VLA Studio – stock.adobe.com / © Werckmeister  – stock.adobe.com / © Sundry Photography  – stock.adobe.com / Screenshots @ Amazon

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