Die 7 wichtigsten Amazon-Richtlinien für FBA & FBM und worauf Sie wirklich achten sollten

Amazon hat viele Richtlinien. Produktrichtlinien sind dabei besonders wichtig.

Wer auf Amazon verkaufen möchte, muss nach den Regeln des Online-Giganten spielen. Tatsächlich haben Sie den Amazon-Richtlinien für Verkäufer zugestimmt, als Sie Ihr Seller-Konto angelegt haben. 

Wer sich im Seller Central die Hilfeseiten anschaut, wird von einer Masse an Richtlinien überrollt, die festlegen, was zulässig ist und was nicht: Richtlinien für den Verkauf durch Amazon, Richtlinien für Produktdetailseiten, Richtlinien zu Preisänderungen, Richtlinien, Richtlinien, Richtlinien. 

Müssen Sie diese nun alle auswendig lernen und im Schlaf aufsagen können? Nein. Aber es ist essentiell, dass Sie sich immer wieder damit auseinandersetzen und sicherstellen, dass Sie stets auf dem aktuellen Stand sind. Sollten sich Richtlinien ändern, können Sie dann umgehend reagieren und Produkte, Listings etc. den Neuerungen entsprechend optimieren. 

Verkaufen Sie als FBM-Händler, müssen Sie natürlich nicht die FBA-Richtlichen kennen. Wechseln Sie allerdings zu Fulfillment by Amazon, sollten Sie sich mit den entsprechenden Vorgaben vertraut machen. Es ist also wichtig zu wissen, welche Richtlinien des Amazon-Marktplatzes für Sie relevant sind. Im Folgenden möchten wir Ihnen eine kleine Hilfestellung geben, welche Regeln Sie kennen sollten, ohne dass dies einen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.

Was sind die wichtigsten Amazon-Richtlinien?

Auch wenn die Anzahl an Amazon-Regeln schier unendlich erscheint, wollen wir hier kurz die wichtigsten auflisten, die mehr oder weniger jeden Marktplatz-Verkäufer betreffen. 

#1 Die Amazon-Produktrichtlinien

Die Produktrichtlinien von Amazon bezeichnen die Anforderungen, die Produkte erfüllen müssen, damit diese auf dem Marktplatz verkauft werden dürfen und welche Produkte verboten sind oder einer Freigabe bedürfen. Hier finden Sie aber auch Informationen, wie Sie nicht-jugendfreie Artikel richtlinienkonform verkaufen können. 

Grundsätzlichen müssen alle Produkte, die Händler auf Amazon anbieten, allen auf Amazon geltenden Angebotsrichtlinien und den gesetzlichen Bestimmungen entsprechen. Mit dem Verkäufervertrag haben Seller auch den Amazon-Produktrichtlinien zugestimmt. Damit möchte Amazon garantieren, dass die Kundenzufriedenheit hoch ist und beispielsweise keine Gebrauchtware als Neuware verkauft wird. Auch dem Händler kommt die Einhaltung der Richtlinien zugute, denn zufriedene Kunden retournieren weniger und hinterlassen positivere Produktrezensionen. 

Leitfaden für Zustandsangaben

Laut den Produktrichtlinien kann auf Amazon nicht nur Neuware, sondern auch Gebrauchtware angeboten werden. Deswegen gibt es verschiedene Zustände, die ein Artikel haben kann – von „Neu“ bis „Gebraucht-Akzeptabel“. Damit will Amazon verhindern, dass Kunden unwissentlich einen gebrauchten Artikel bestellen, weil der Hinweis auf den gebrauchten Zustand beispielsweise irgendwo in der Produktbeschreibung versteckt wurde. 

Amazon definiert jeden Produktzustand genau. Neu bedeutet, es handelt sich um einen unbenutzten, ungeöffneten Artikel in der Originalverpackung. „Gebraucht-Sehr gut“ hingegen bezeichnet einen gut gepflegten, selten benutzten Artikel ohne Schäden, der voll funktionsfähig ist. 

Hier finden Sie den Leitfaden für Zustandsangaben und die vollständige Definition der jeweiligen Zustände von Amazon: zum Leitfaden.

Amazon-Richtlinien für Produkt-Bundles

Unter bestimmten Bedingungen erlauben die Produktrichtlinien, auf Amazon Bundles zu verkaufen. Darunter ist das Anbieten mehrerer Produkte unter einer ASIN zu verstehen. Allerdings ist nicht jede Art von Bundle zulässig. Erlaubt sind zum Beispiel die folgenden Produktkombinationen:

  • Bundles mehrerer identischer Artikel
  • Bundles mit einer eigenen EAN, die das Bundle als ein solches definiert
  • Bundles, die zueinander passende Artikel derselben Kategorie miteinander kombinieren (etwa ein GPS-Gerät mit dazu passenden Speicherkarten oder ein Motorradhelm mit Sturmhaube)
  • Bundles, die als Geschenkset gekennzeichnet sind (z. B. durch eine dem Anlass entsprechende Verpackung)
  • Bundles verschiedener Produktvarianten, die als Probierset gekennzeichnet sind

Dabei müssen alle Produkte, die das Bundle enthält, auch den Produktrichtlinien von Amazon entsprechen und die Vorgaben der jeweiligen Kategorie erfüllen.

Hier finden Sie die Richtlinien für Produktbundles und Beispiele für zulässige und unzulässige Bundles: zu den Bestimmungen.

Leitfaden für Erotikartikel

Ebenfalls zu den Produktrichtlinien gehört der Amazon-Leitfaden für Erotikartikel. Als solches gilt jedes Produkt, das „aufgrund seiner Beschaffenheit, des Aussehens, des Namens oder der Beschreibung einen offenbar sexuellen oder nicht jugendfreien Verwendungszweck hat“, also beispielsweise Kondome, Sexspielzeug oder Fetischkleidung. 

Diese Artikel unterliegen einer ganzen Reihe an besonderen Vorgaben. Dadurch möchte Amazon beispielsweise die Produktsicherheit und den Jugendschutz gewährleisten. So dürfen Erotikartikel ausschließlich im neuen Zustand und mit einem Ablaufdatum angeboten werden. Die Präsentation an einem Model ist nicht gestattet.

Alle Vorgaben für das Anbieten von Erotikartikeln finden Sie hier: zu den Amazon-Richtlinien.

Verbotene Kategorien und Produkte

Nicht jeder Artikel kann ohne Einschränkungen auf Amazon verkauft werden. Produktbeschränkungen kann es zum Beispiel bei Waren aus bestimmten Staaten und Regionen (Nordkorea, Syrien, Iran, Krim) oder bei spezifischen Produkttypen aus einigen Gebieten ( wie etwa Baumwolle aus Turkmenistan oder Usbekistan) geben. 

Genauso sind laut den Produktrichtlinien auf Amazon solche Artikel nicht erlaubt, die die nationalen Gesetze zum Urheber- und Markenrecht oder die Rechte einer Person an ihrem geistigen Eigentum verletzen. Je nach Kategorie gibt es verschiedene Produkte, die nicht gestattet sind oder anderen Einschränkungen unterliegen – darüber sollten Händler sich also im Vorfeld unbedingt schlaumachen. 

Hier können Sie sich über verbotene Amazon-Produkte belesen:

Freigabe-bedürftige Kategorien und Produkte

Neben verbotenen Produkten gibt es auch Artikel, die zwar angeboten werden dürfen, die zuvor jedoch zur Freischaltung angemeldet werden müssen. Das ist grundsätzlich nur professionellen Verkäufern möglich. Dazu gehören laut den Amazon-Richtlinien beispielsweise die Kategorien „Sammlerstücke“ und „Waffen“. 

In vielen Kategorien sind aber auch nur bestimmte Produkte freigabepflichtig, wie etwa bei Erste-Hilfe-Produkten der Kategorie „Drogerie und Körperpflege“, oder es ist eine saisonale Freischaltung nötig (bspw. Spielzeug im Weihnachtsgeschäft). Außerdem müssen einige Artikel bestimmten Zertifizierungsstandards entsprechen, etwa Defibrillatoren oder Gasmelder. 

Die jeweiligen Verkaufsregeln finden Sie hier:

Richtlinie gegen Produktpiraterie

Alle Produkte, die ein Verkäufer auf Amazon anbietet, müssen original sein. Fälschungen sind nicht gestattet. Dazu gehören …

  • Produkte wie illegale Mitschnitte, Fälschungen oder Raubkopien, 
  • Produkte, die illegal repliziert, reproduziert oder hergestellt wurden oder
  • Produkte, die die Rechte an geistigem Eigentum eines Dritten verletzen.

Neben den strafrechtlichen Konsequenzen drohen Händlern von gefälschten Produkten zivilrechtliche Strafen, etwa der Verlust aller Verkaufserlöse, Schadenersatzzahlungen an die jeweiligen Rechteinhaber sowie Übernahme der Anwaltskosten. Auch kann das Konto des Sellers gemäß den Produktrichtlinien von Amazon gelöscht oder bis zur Vorlage eines Maßnahmenplans deaktiviert werden. Etwaige Produkte in den FBA-Lagern werden vernichtet und die Bezahlung des Verkäufers gesperrt, bis der Kunde die Originalware erhalten hat.

Über die Amazon-Richtlinie gegen Produktpiraterie können Sie sich hier informieren: zu den Regularien.

#2 Die Amazon-Richtlinien für Produktdetailseiten

Wenn Sie bei Amazon eine neue Produktseite erstellen oder eine vorhandene bearbeiten, müssen Sie sich auch dabei an gewisse Vorgaben halten. So müssen die Artikel etwa korrekt beschrieben werden und auch alle Amazon Design Guidelines beziehungsweise Style Guidelines eingehalten werden. Außerdem dürfen keine JavaScript oder HTML-Codes verwendet werden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass die Produktseiten immer in der Landessprache verfasst werden müssen. Sie dürfen also keine englische Beschreibung auf Amazon.de anlegen.

In diesem Rahmen möchten wir auch die Amazon-Richtlinien für Bilder erwähnen. Amazon möchte, dass Produktbilder nach den Richtlinien gestaltet werden und gibt unter anderem vor, dass die Fotos den Artikel korrekt darstellen und dieser mindestens 85% der Bildfläche füllt. Achten Sie außerdem darauf, dass Ihre Bilder mindestens 1.600 Pixel an der längsten Seite groß sind, damit die Zoomfunktion verwendet werden kann. Für Haupt-Produktbilder gilt zusätzlich, dass sie auf einem rein-weißen Hintergrund fotografiert werden müssen und keine Texte enthalten dürfen. 

#3 Die Amazon-Richtlinien für Rezensionen

Die Beispiele von Ravpower und Aukey haben deutlich gezeigt, was Amazon von Bewertungsmissbrauch und Verstößen gegen die Rezensionsrichtlinien hält. Rezensionen sollen ein realistisches Bild der Kundenerfahrung abbilden. Jegliche Art von irreführenden, gefälschten oder werblichen Bewertungen ist daher untersagt. Daher sind auch Bewertungen, die von Ihren Freunden oder Familienmitgliedern geschrieben werden, verboten. Aber auch solche, die in irgendeiner Art eine Gegenleistung erhalten, sind nicht gestattet. 

Von diesen Amazon-Richtlinien profitieren Sie als Verkäufer genauso. Denn der Missbrauch von Rezensionen in Form negativer Bewertungen von Konkurrenzprodukten ist ebenfalls verboten.

In unserem Video finden Sie Tipps, wie Sie ganz richtlinienkonform Rezensionen generieren, ohne Ihre Verkaufslizenz zu gefährden: 

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Mehr Informationen

#4 Die Amazon-Richtlinien für Advertising 

Mit seiner Advertising-Sparte macht Amazon einen Großteil seines Umsatzes. Natürlich hat Amazon deshalb auch eigene Advertising Guidelines. Diese sollen der Qualitätssicherung dienen, damit nur hochwertige Werbung an Kunden ausgespielt wird und das Einkaufserlebnis auf gewohnt hohem Niveau bleibt. 

Alle diese Richtlinien für Amazon Advertising hier aufzulisten, würde den Rahmen des Artikels definitiv sprengen. Zum einen ist wichtig, dass Ihr Logo in Ihren Anzeigen eindeutig erkennbar ist und dass Ihre Werbung eindeutig als solche gekennzeichnet ist. Außerdem dürfen Ihre Anzeigen keine Elemente beinhalten, die außerordentlich ablenken oder stören. Das sind zum Beispiel:

  • Übermäßige Animationen
  • Pulsierende oder leuchtende Elemente
  • Interaktionen-nachahmende Animationen, wie das Bewegen des Mauszeigers
  • Schnelle kontraststarke Übergänge

Weitere Richtlinien finden Sie auf den Advertising-Seiten des E-Commerce-Giganten.

#5 Allgemeine Amazon FBA-Richtlinien

Wenn Sie sich überlegen, Ihr Fulfillment in die Hände des Onlineriesen zu legen, sollten Sie sich im Vorfeld unbedingt mit den entsprechenden Amazon-Richtlinien befassen. Diese regeln beispielsweise, welche Produkte Sie für FBA verwenden dürfen und welche Besonderheiten es für den Versand von Lebensmitteln oder Gefahrgut gibt. 

Grundsätzlich sind Artikel wie Zigaretten, apothekenpflichtige Medikamente oder Schusswaffen nicht für Amazon FBA zugelassen. Aber auch die Maße eines Produktes können dazu führen, dass es nicht durch Amazon versendet werden kann. Hier finden Sie eine Auflistung der Produkte, die Amazon nicht für FBA zulässt

Zu dieser Kategorie gehören auch die Amazon-Richtlinien für FBA-Rücksendungen und potenzielle Erstattungsansprüche. Wenn Kunden Ihre Waren retournieren, werden sie zunächst an Amazons Logistikzentren geschickt und dort bearbeitet. Die Mitarbeiter checken den Zustand der Rücksendung vor Ort und entscheiden, ob die Waren noch in einem verkaufsfähigen Zustand sind oder ob diese beispielsweise beschädigt wurden. Werden Produkte als „Defekt“ oder „Vom Kunden beschädigt“ eingestuft, müssen Sie als Händler innerhalb von 30 Tagen einen Remissionsauftrag erteilen. 

Übrigens: Händler müssen eine Rücksendeadresse für Amazon-Kunden angeben, die in dem Land liegt, in dem sie die Ware auch verkauft haben. In diesem Punkt ist der Verkauf via FBA eine enorme Erleichterung, insbesondere für kleinere Händler ohne Sitz im Ausland.

Genau an dieser Stelle kann es zu sogenannten FBA-Fehlern kommen. Ein häufiges Problem ist beispielsweise, dass Waren durch Amazon entsorgt werden, bevor Sie Ihren Remissionsauftrag erteilen konnten. In diesem Fall steht Ihnen eine Erstattung des entstandenen Schadens zu.

#6 Amazon-Richtlinien zur Erstattung verlorener oder beschädigter Einheiten

Es steht außer Frage, dass die Nutzung von „Versand durch Amazon” Ihnen als Seller erhebliche Vorteile bietet. Doch Sie sollten dabei immer die Augen offen halten, denn bei den mehrstufigen und komplexen FBA-Prozessen läuft nicht immer alles glatt. So kann etwa ein Artikel, den Sie an Amazon per Inbound Shipment senden, im Einflussbereich des Onlineriesen beschädigt werden oder gar verloren gehen. Dies kann in einem Logistikzentrum oder beim Transportdienst, der von Amazon oder in dessen Auftrag betrieben wird, passieren. 

Die entsprechende Richtlinie besagt, dass Amazon solche Artikel durch einen neuen Artikel derselben FNSKU ersetzen oder dem Verkäufer den Preis erstatten wird. Auf den ersten Blick klingt das einfach. Dennoch gilt ein Produkt nur dann als berechtigt, wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind. Es müssen z. B. folgende Punkte erfüllt sein:

  • Der Artikel ist zu dem Zeitpunkt, an dem er beschädigt wird oder verloren geht, für „Versand durch Amazon” registriert.
  • Der Artikel erfüllt alle Produktanforderungen und -beschränkungen sowie die „Versand durch Amazon“-Lagerbestandsrichtlinien.
  • Im Anlieferplan, welcher im Rahmen des Inbound Shipments erstellt wurde, sind Artikel und deren Mengen genau angegeben. 
  • Der Artikel steht nicht zur Entsorgung aus und wurde nicht auf Ihre Anfrage hin entsorgt.
  • Der Artikel wurde nicht entsorgt, weil Amazon sein Recht auf Entsorgung ausgeübt hat, z. B. im Falle zurückgesendeter Einheiten, welche ein Sicherheits- oder Gesundheitsrisiko darstellen. 
  • Der Artikel ist nicht defekt und wurde nicht vom Kunden beschädigt.

Falls Amazon Sie für den verlorenen oder beschädigten Artikel noch nicht entschädigt hat, aber alle Voraussetzungen gemäß den Amazon-Richtlinien erfüllt sind, können Sie die Rückerstattung selbst in die Wege leiten. 

Manuelle Antragstellung auf Rückerstattung verlorener oder beschädigter Einheiten

Abhängig davon, in welchem Schritt des Abwicklungsprozesses der Verlust oder die Beschädigung des Artikels stattfand, muss bei der Antragstellung einiges beachtet werden. Doch Marktplatz-Verkäufer können aufgrund von FBA-Fehlern bis zu 3 % ihres jährlichen Bruttoumsatzes verlieren – daher ist es eine Frage der Profitabilität, FBA-Fehler nicht zu ignorieren. 

Oftmals ist die manuelle Analyse und Antragstellung aber kaum wirtschaftlich abbildbar. Im Folgenden gehen wir deshalb nicht nur auf die vier möglichen Fälle und ihre Besonderheiten ein, sondern erläutern auch, wie ein automatisierter Workflow aussehen kann. 

Halten Sie sich nicht mit unnötiger Arbeit auf und nutzen Sie Ihre Zeit sinnvoller, indem Sie Ihr Business voranbringen. SELLERLOGIC Lost & Found Full-Service übernimmt das komplette FBA-Erstattungsmanagement für Sie – von der Fehleranalyse bis zur Antragstellung bei Amazon. Erhalten Sie noch heute Ihre erste Erstattung.

Lieferung an Amazon

Ist Ihr Artikel bei der Lieferung an Amazon per Inbound Shipment verloren gegangen oder beschädigt worden, erscheint im Versandworkflow (Seite „Zusammenfassung” >  „Abgleichen”) in der Regel der Hinweis „Zur Überprüfung berechtigt”. In dem Fall können Sie einen Antrag auf Rückerstattung für die fragliche Sendung einreichen. Dies muss spätestens sechs Monate nach dem Tag des Sendungseingangs in einem Amazon-Logistikzentrum oder einem von Amazon betriebenen Drittanbieter-Standort erfolgen, damit eine Erstattung überhaupt in Erwägung gezogen werden kann. 

Bevor Sie den Antrag auf Rückerstattung einreichen, müssen bestimmte Informationen überprüft und ggf. bestätigt werden. Dazu sollten Sie sich als Erstes, falls noch nicht geschehen, mit den Details zum Abgleich von Sendungen vertraut machen. Bestätigen Sie außerdem, dass der Inhalt der Sendung und die Angaben auf Ihrem Anlieferplan übereinstimmen. Stellen Sie schließlich – ausgehend von Ihrem Erstattungsbericht – sicher, dass Sie noch keine Erstattung für den betroffenen Artikel erhalten haben. Dieser letzte Schritt bezieht sich auch auf die nachfolgenden Fälle.

Sind Sie nach der Überprüfung immer noch von der Berechtigung des Artikels zur Rückerstattung überzeugt? Falls ja, kann es mit der Antragstellung losgehen. Hierzu muss für verlorene Einheiten der Tab „Abgleichen” und für beschädigte Einheiten die „Kontaktieren Sie uns”-Seite im Seller Central genutzt werden. In beiden Fällen verlangt Amazon mindestens folgende Angaben und Unterlagen:

  • Amazon-Versandnummer (in Ihrem Versand-Menü zu finden);
  • Eigentumsnachweis für den Lagerbestand (z. B. eine Rechnung von einem Lieferanten) mit dem Kaufdatum, der Stückzahl sowie den Produktnamen, die mit den verlorenen oder beschädigten Artikeln übereinstimmen;
  • Zustellnachweis für LKW-Teil- oder Komplettladungen: ein Nachweis, welchem die Anzahl der Kartons in der Lieferung und das Gesamtgewicht bei der Abholung durch den Transportdienst zu entnehmen sind;
  • Zustellnachweis für Paketsendungen: eine aktive Sendungsverfolgungsnummer, die der Transportdienst für jedes versendete Paket bestätigen kann.

Nun wird Amazon entscheiden, ob der Artikel zu einer Rückerstattung berechtigt ist oder nicht. Es muss unbedingt beachtet werden, dass für die Fallart „Lieferung an Amazon“ laut Amazon-Richtlinien nur ein Antrag pro Sendung gestellt werden kann und alle weiteren Anträge abgelehnt werden. 

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Betriebsabläufe im Logistikzentrum 

Womöglich stellen Sie in Ihrem „Bericht zu Lagerbestandskorrekturen” fest, dass Ihre Ware in einem Amazon-Logistikzentrum oder einem durch den Onlineriesen betriebenen Drittanbieter-Standort verloren gegangen ist oder beschädigt wurde. In dem Fall können Sie einen Erstattungsantrag sogar bis zu 18 Monate nach dem Tag, an dem der Verlust oder Schaden gemeldet wurde, einreichen.

Auch hier sollten Sie dem Sachverhalt genau nachgehen. Überprüfen Sie Ihren „Bericht zu Lagerbestandskorrekturen” und bestätigen Sie anschließend das Datum und den Korrektur-Code für den Verlust oder die Beschädigung des fraglichen Artikels. Stellen Sie anhand der Angaben im „Lagerbestand mit Versand durch Amazon” sicher, dass der Artikel in einem verkaufbaren oder beschädigten Zustand nicht wiedergefunden und/oder aufgenommen wurde. In diesem Fall ist darauf zu achten, dass die Beschädigung nicht im Einflussbereich von Amazon zustande gekommen ist (z. B.: der Artikel war bereits defekt). 

Sie können nun bei „Betriebsabläufe im Logistikzentrum” oder – wie unten gezeigt – auf der „Kontaktieren Sie uns”-Seite im Seller Central sich den jeweiligen Status der Erstattung anschauen und ggf. einen Antrag stellen. Für beschädigte Artikel geben Sie dazu im entsprechenden Amazon-Tool den sogenannten Transaktionsartikel-ID (TRID) und für verlorene Produkte die FNSKU ein. Beides finden Sie im „Bericht zu Lagerbestandskorrekturen”. Amazon könnte weitere Informationen verlangen, wie etwa Datum oder Ort der Beschädigung oder des Verlustes.

Beschädigter oder im Logistik-Zentrum verloren gegangener Lagerbestand.
Quelle: Amazon Seller Central
„Versand durch Amazon”-Kundenrücksendungen

Es kann auch passieren, dass Artikel aus einer Kundenbestellung verloren gehen oder beschädigt werden und Amazon dem Kunden in Ihrem Namen eine Erstattung oder Ersatzlieferung gewährt. Auch in diesem Fall können Sie einen entsprechenden Antrag einreichen, und zwar frühestens 45 Tage und spätestens 18 Monate nach der Erstattung oder Ersatzlieferung an den Kunden durch Amazon. 

Haben Sie unter „Kundenrücksendungen mit Versand durch Amazon“ festgestellt, dass Amazon eine Erstattung oder Ersatzlieferung durchgeführt hat? Dann vergewissern Sie sich anhand Ihres „Berichts zu Warenrücksendungen mit Versand durch Amazon”, ob der fragliche Artikel im Lagerbestand erneut aufgenommen wurde. Falls nicht, kann ein Erstattungsantrag gestellt werden. Dazu können Sie unter „Versand durch Amazon – Kundenrücksendungen” oder auf der „Kontaktieren Sie uns”-Seite im Seller Central das entsprechende Tool nutzen.

Die Einhaltung von Amazon-Richtlinien ist essentiell für eine erfolgreiche Fallbearbeitung zur Rückerstattung bei einem Verlust oder einer Beschädigung von Artikeln.
Quelle: Amazon Seller Central
Remissionen

Das vierte Szenario beinhaltet einen Verlust oder eine Beschädigung, die bei Amazon oder einem Transportdienst-Partner auf dem Weg zu Ihrer Adresse für Rücksendungen zustande kommt.  

Im Falle eines Verlustes können Sie einen Erstattungsantrag frühestens 14 Tage nach der letzten mitgeteilten Bewegung der Remissionssendung stellen. Bei einer Beschädigung kann der Antrag direkt nach der Sendungsannahme eingereicht werden. Für beide Antragsarten gilt eine Frist von 18 Monaten ab dem Tag, an dem Amazon den fraglichen Artikel aus dem Versandnetzwerk herausgenommen hat. 

Daneben kann es im Rahmen der Remission vorkommen, dass Sie mit Amazons Einstufung Ihres Artikels als „defekt oder vom Kunden beschädigt” nicht einverstanden sind und einen Widerspruch einlegen möchten. Hier beträgt die Frist 30 Tage nach Lieferung der Remissionssendung. Da dieser Fall ebenfalls den Amazon-Richtlinien aus der Kategorie „Remissionen” zugeordnet wird, können Sie bei der Antragstellung wie folgt verfahren. 

Als Erstes sollten das Datum sowie der Status Ihrer Remissionsaufträge und die Versandinformationen in den „Details von Remissionsaufträgen” bzw. im „Bericht zu Informationen von Remissionssendungen” überprüft werden. Für den Antrag werden folgende Angaben zwingend benötigt: 

  • Remissionsauftragsnummer
  • Sendungsnummer und aktive Sendungsverfolgungsnummer oder Zustellnachweis
  • ASINs/FNSKUs sowie die entsprechenden Mengen
  • LPN-Nummer (falls verfügbar)
  • Bilder der fraglichen Artikel
  • Bilder der Artikelverpackung
  • Bilder des Versandkartons
  • Nur für Widersprüche gegen die Einstufung eines Artikels durch Amazon: Erklärung, warum Sie damit nicht einverstanden sind.

Auch in diesem Szenario können Sie mit Hilfe des entsprechenden Amazon-Tools den Erstattungsstatus abrufen und ggf. einen Antrag stellen. 

Automatisierte Suche nach verlorenen oder beschädigten Produkten

Ab einem bestimmten Bestellaufkommen sowie einer bestimmten Artikelanzahl können Sie schnell an die Grenzen Ihrer Kapazitäten kommen. Denn es ist kaum wirtschaftlich zu meistern, die Unmengen an Informationen zu kontrollieren und abzugleichen. Aus diesem Grund haben wir SELLERLOGIC Lost & Found Full-Service entwickelt – die Lösung des deutschen Marktführers und Ihr Partner für die professionelle FBA-Fehleranalyse und -erstattung. 

Wenn Ihr Artikel in einer der beschriebenen Phasen des Abwicklungsprozesses beschädigt wurde oder verloren gegangen ist, deckt SELLERLOGIC diese Fälle auf – und zwar bis zu 18 Monate rückwirkend. Zu diesem Zweck analysiert und konsolidiert das Tool alle relevanten Informationen aus den FBA-Berichten für eine gemäß den Amazon-Richtlinien berechtigte Falleröffnung. 

Am Ende erhalten Sie eine strukturierte und ausführliche Erklärung gefundener Ansprüche. So können Sie den Sachverhalt nachvollziehen und sogar die voraussichtliche Erstattungshöhe erkennen, noch bevor der Fall an Amazon übergeben wurde. 

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#7 Die Amazon-Richtlinien zum Schutz des geistigen Eigentums

Beim Schutz des geistigen Eigentums kennt Amazon kein Pardon und hat daher umfangreiche Richtlinien zu diesem Punkt erstellt. Wenn Sie ein neues Produkt verkaufen möchten, müssen Sie sicherstellen, dass Sie alle notwendigen Berechtigungen dafür haben. Das bezieht sich nicht nur auf die Verkaufsberechtigung eines bestimmten Artikels, wie etwa Sneaker von Nike. 

Verkaufen Sie beispielsweise Ihr eigenes Private Label, muss auch hier sichergestellt werden, dass Ihre Marke, Ihr Logo und Ihre Produkte keine Verstöße gegen das Urheberrecht vorweisen, etwa weil Ihr Logo fast genauso aussieht wie das von Nike. 

Amazon gliedert seine Richtlinien zum Schutz des geistigen Eigentums in die folgenden Abschnitte: 

  • Urheberrecht,
  • Marke,
  • Patent,
  • Gebrauchsmuster,
  • Parallelimport und
  • Design.

Was sich genau hinter den einzelnen Punkten verbirgt, erfahren Sie in unserem Blogartikel: Die Amazon-Richtlinien zum Schutz geistigen Eigentums.

Sollten Sie sich in Punkten hinsichtlich dieser Richtlinien unsicher sein, raten wir Ihnen, sich anwaltliche Unterstützung zu holen, da Sie sich hier zusätzlich mit Gesetzen und rechtlichen Besonderheiten auseinandersetzen müssen.

Diese Richtlinie gilt selbstverständlich auch für auf Amazon eingestellte Produktfotos, Bilder usw. Achten Sie unbedingt darauf, dass Sie die Berechtigung haben, die genutzten Produktfotos für Amazon gewerblich zu nutzen. Kostenlose Lizenzen decken dies oftmals nicht ab.

Was macht Amazon bei einem Verstoß gegen die Richtlinien? 

Halten Sie sich nicht an die Amazon-Regeln, droht im schlimmsten Fall die Accountsperre. Ist Ihr Amazon-Verkäuferkonto einmal gesperrt, wird eine Menge an Aufgaben auf Sie zukommen, um diesen (hoffentlich) wieder zu entsperren. Dafür fordert Amazon meistens einen Maßnahmenplan, in dem Sie beschreiben, wie es zu einem Richtlinienverstoß kam und wie Sie dies in Zukunft verhindern werden. 

Leider berichten auch viele Seller von Problemen, wenn Sie den Support von Amazon erreichen möchten oder Ihren Maßnahmenplan eingereicht haben, aber das Konto noch nicht wieder entsperrt wurde. 

Es mag also sehr zeitintensiv sein, sich mit all den relevanten Amazon-Richtlinien im Vorfeld zu beschäftigen, aber es ist das kleinere Übel.

Fazit

Es gibt wohl niemanden, der alle Amazon-Richtlinien aus dem Stegreif aufsagen kann. Das ist bei der Anzahl schlichtweg unmöglich. Hinzu kommt, dass Amazon immer wieder neue Richtlinien veröffentlicht, da diese aus aktuellen Anlässen oder Gesetzesänderungen aktualisiert werden müssen. 

Verstoßen Sie gegen diese Richtlinien, droht im schlimmsten Fall die Accountsperre und es folgen aufwendige Entsperrungsversuche. Deshalb ist es essentiell, stets richtlinienkonform zu arbeiten. Das wird Ihnen im Endeffekt mehr Arbeit und Ärger ersparen, als es Sie an Aufwand kostet. 

Häufig gestellte Fragen

Was sind die Amazon-Richtlinien?

Wer auf Amazon verkauft, muss sich an die Vorgaben der Handelsplattform halten. Das dabei geltende Regelwerk ist komplex und vielschichtig und besteht bspw. aus Vorschriften für Produkte, zum geistigen Eigentum oder zu Rezensionen. Alle Regularien zusammengefasst werden als Amazon-Richtlinien bezeichnet. 

Was sind die wichtigsten Amazon-Richtlinien?

Welche Richtlinie nun die wichtigste ist, kann von Verkäufer zu Verkäufer variieren. Alle Händler müssen sich aber beispielsweise an die Produktrichtlinien halten, die festschreiben, welche Ware verkauft werden darf und welche nicht. Wichtig sind außerdem die Richtlinien für Amazon FBA, für die Erstattung von FBA-Fehlern und für Amazon Advertising.

Was darf nicht auf Amazon verkauft werden?

Werbemedien wie Filme, CDs, Software, Bücher usw., die ausschließlich zu Werbezwecken hergestellt und verteilt werden, sind beispielsweise für den Verkauf auf Amazon.de nicht erlaubt. Aber auch Produktfälschungen sind selbstverständlich verboten.

Bildnachweise in der Reihenfolge der Bilder: ©Woraphon – stock.adobe.com

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