Kauft ein Kunde bei Amazon ein, hat er in der Regel die Möglichkeit, seine Bestellung zurückzuschicken, beispielsweise wenn der Artikel beschädigt ist oder nicht der Beschreibung auf der Produktdetailseite entspricht. Das gilt normalerweise auch für Produkte, die Dritte auf Amazon verkaufen. Die Rücksendung ist meist problemlos über ein Online-Rücksendezentrum möglich und die Gutschrift erfolgt zügig.
Wann können Kunden ihr Amazon-Paket zurückschicken?
Das gesetzliche Widerrufsrecht umfasst 14 Tage ab Erhalt der Ware bzw. ab Vertragsabschluss im Fall von digitalen Inhalten. Darüber hinaus gewährt Amazon für fast alle Produkte ein 30-tägiges Rückgaberecht ab Erhalt der Produkte. Falsche, beschädigte oder defekte Artikel, die durch Amazon verkauft oder versandt wurden, können außerdem innerhalb von zwei Jahren zurückgegeben werden.
Amazon-Rücksendung innerhalb von 30 Tagen
Kunden, die innerhalb von 30 Tagen ab Erhalt der Ware an Amazon einen Artikel zurücksenden wollen, können dies unter Einhaltung bestimmter Bedingungen tun. Dazu muss der Artikel im Originalzustand sein. Bei Neuware muss der Artikel neu, unbenutzt und vollständig sein. Gebrauchte Artikel dürfen keine neuen Gebrauchsspuren oder Abnutzungen aufweisen. Außerdem gibt es einige Produktgruppen, die von dieser Art der Amazon-Retoure ausgeschlossen sind (z. B. verderbliche Produkte) oder für die besondere Bedingungen gelten.
Amazon-Rückgabe nach 30 Tagen
Liegt der Erhalt der Ware über 30 Tage in der Vergangenheit, akzeptiert Amazon die Rücksendung nur dann noch, wenn es sich um die Reklamation eines beschädigten oder defekten Artikels (Mängelhaftung) handelt. Dies ist in der Regel bis zu zwei Jahre lang möglich. Wurde der Artikel von einem Marketplace-Händler versandt, muss sich der Kunde über den „Verkäufer kontaktieren“-Button in seinem Konto unter „Meine Bestellungen“ direkt an den Verkäufer wenden. Gesetzliche Gewährleistungsrechte bleiben hiervon unberührt.
Wer übernimmt die Kosten der Rücksendung?
In aller Regel übernimmt Amazon für eine Rücksendung die Kosten, sofern die Ware auch durch den E-Commerce-Giganten verkauft oder versandt wurde und mindestens einen Wert von 40 Euro hat. Das gilt insbesondere, wenn die Amazon-Rücksendung innerhalb der gesetzlichen Widerrufsfrist erfolgt. Wird der Artikel allerdings nur aus dem Grund zurückgeschickt, weil er nicht gefällt, hat unter Umständen der Kunde für die Amazon-Retoure die Kosten zu tragen.
Ob ein Marketplace-Verkäufer die kostenlose Rücksendung anbietet, können Kunden in den jeweiligen Rückgabebedingungen des Händlers nachlesen. Diese befinden sich auf der Profilseite des Verkäufers, zu der Kunden gelangen, indem sie auf den Namen des Verkäufers klicken. Im zweiten Reiter sind die Rückgabebedingungen aufgeführt, unter denen der Kunde für seine Amazon-Bestellung eine Rückerstattung anfordern kann.
Wie funktioniert die Amazon-Rücksendung?
Um an Amazon eine Bestellung zurückschicken zu können, haben Kunden verschiedene Möglichkeiten: Erstens kann der Kunde direkt in der „Meine Bestellungen“-Sektion seines Amazon-Kontos einen Rücksendeschein anfordern; zweitens ist dies über das Online-Rücksendezentrum möglich. Fehlt in den Bestellungen ein entsprechender Button, um einen Amazon-Retourenschein anzufordern, ist die Rückgabefrist bereits abgelaufen.
Nach dem Klick auf den Button fragt Amazon, warum eine Rückerstattung gewünscht wird. Im Anschluss wird der Retourenschein angezeigt, den der Kunde ausdruckt und auf das Paket klebt, das er anschließend zur Post bringt.
In der Regel benötigen Kunden also einen Drucker oder müssen das Rücksendeetikett anderweitig ausdrucken, etwa im Copyshop oder bei Freunden. Eine Amazon-Rücksendung ohne eigenen Drucker ist aber mittels QR-Code möglich. Dieser wird dann direkt im Paketshop eingescannt. Für den Fall, dass diese Option nicht angezeigt wird, können Kunden sich an den Kundenservice wenden, um von Amazon für die Rücksendung einen QR-Code zu erhalten.
Bei Artikeln, die nicht von Amazon versandt wurden, weicht das Prozedere ggf. ab. Weitere Informationen erhalten Sie in den Rückgabebedingungen des Verkäufers oder direkt durch diesen. Bei internationalen Rücksendungen müssen Marketplace-Händler laut Amazon ein kostenloses Rücksendeetikett zur Verfügung stellen oder die Retoure an eine deutsche Adresse anbieten. Ist beides nicht möglich, müssen sie den vollständigen Betrag, den der Kunde für die Ware bezahlt hat, erstatten. Sollte es ein Problem mit einem Rückversand an einen Amazon-Verkäufer geben, ist es eventuell auch möglich, einen A-bis-Z-Garantieantrag zu stellen.
Wie lang müssen Kunden auf die Amazon-Rückerstattung warten?
In der Regel überweist Amazon nach einer Rücksendung das Geld zügig zurück an den Kunden. Das gilt insbesondere, wenn es sich um eine Amazon Prime-Rücksendung handelt. In aller Regel warten Kunden nicht länger als sieben Tage, bis sie ihr Geld nach einer Rückgabe erhalten. Welche Fristen zum Tragen kommen, ist aber abhängig von der Zahlungsart.
Achtung! Offiziell gibt es zwar keine Grenze, wie viele Retouren ein Kunde veranlassen darf. Inoffiziell allerdings sperrt Amazon Kunden, die zu viele Rücksendungen innerhalb einer gewissen Zeitspanne in Anspruch nehmen. Deshalb sollten Kunden bei Amazon nur eine Rücksendung veranlassen, wenn es sich tatsächlich um eine notwendige Retoure handelt (z. B. wegen eines Defekts). Selbstredend wird das Konto auch dann gesperrt, wenn über dieses ein Betrugsversuch registriert wird.
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